Dramatischer Punktgewinn gegen Cloppenburg: Warum der TvdH trotzdem mit sich hadert

Es hätte der zweite Sieg im zweiten Highlight-Spiel in der Regionalliga werden sollen, doch am Ende reichte es für den TvdH Oldenburg gegen Schlusslicht TV Cloppenburg nur zu einem 22:22-Unentschieden. Woran das lag und warum die Oldenburger über den einen Punkt sogar glücklich sein müssen.

Das Drama

Am Ende war es ein Punkt der Moral. Nach einem 17:21-Rückstand acht Minuten vor dem Ende kämpfte sich der TvdH Oldenburg gegen den TV Cloppenburg zurück und kam erst zum 21:21-Ausgleich (56.) und nach einer neuerlichen Führung der Gäste dann drei Sekunden vor der Schlusssirene auch noch zum 22:22-Endstand. „Die Schlussphase ist auf jeden Fall das Positive, das wir herausstellen können“, gibt auch Brötje zu. Auch den Zuschauern in der EWE Arena bereiteten die packenden Minuten selbstredend viel Freude. „Es war an Spannung kaum zu übertreffen“, sagt Brötje und hält fest: „Wenn man die 60 Minuten sieht, ist es ein glücklicher Punkt.“

Der Start

Und dennoch haderten die Oldenburger letztlich damit, dass es eben nicht für zwei Zähler reichte. Brötje: „Insgesamt gesehen ist das ärgerlich – vor allem wenn man die ersten 20 Minuten betrachtet.“ Da hatte sich der TvdH nach enger Anfangsphase auf 9:5 abgesetzt. Zur Pause lagen die Haarentorer dann immerhin noch mit 11:8 vorne. Die letzte Vier-Tore-Führung gab es beim Stand von 13:9 (34.), die die Oldenburger dann aber innerhalb von vier Minuten verspielten.

Das Problem

Cloppenburg glich nicht nur zum 13:13 aus, sondern setzte sich selbst auf 16:13 ab (41.) und hielt die Oldenburger bis zu ebenjener Schlussphase auf Abstand. Die eine Erklärung, warum der TvdH in diesem Spiel überhaupt erst so eingebrochen und dann ins Hintertreffen geraten ist, sei schwer zu finden, sagt Brötje und nimmt stattdessen den gesamten Saisonverlauf ins Visier, Stichwort: Konstanz. „Die ist unser großes Problem. Gegen Nienburg machen wir 40 Tore, dann gegen Großenheidorn 19, gegen Himmelsthür 35 und jetzt wieder 22.“

Die Gründe

Unruhig wird Brötje deshalb aber nicht, weiß er doch recht genau, worauf die fehlende Konstanz zurückzuführen ist. „Ein großer Punkt sind die jungen Spieler, ein zweiter ist die Eingespieltheit.“ So konnte gegen Cloppenburg in Niclas Hafemann der nächste Rückraumspieler verletzungsbedingt frühzeitig nicht mehr weitermachen. So bilden sich gerade im Rückraum, wo Routinier Florian Doormann als kurzfristige Aushilfe integriert werden muss, immer wieder neue Konstellationen – und die brauchen eben Zeit.

Der Prozess

„Wir waren schon deutlich weiter, aber die Verletzungen tun uns sehr doll weh“, erklärt Brötje. „Deshalb können wir nicht da weitermachen, wo wir in der starken Vorbereitung aufgehört haben. Das ist schade, aber eben auch ein wichtiger Entwicklungsprozess.“ So stehen die Oldenburger mit 7:5 Punkten als Tabellensiebter im Mittelfeld der Regionalliga und Brötje muss zugeben: „Wir wären gerne schon weiter gewesen, aber das sind externe Faktoren, die man einfach nicht verhindern kann.“ (tos)

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