Eigentlich hat vieles geklappt beim TvdH Oldenburg – und trotzdem mussten sich die Oldenburger der TSV Burgdorf II am Ende mit 27:31 (13:12) geschlagen geben – auch weil ihnen in der entscheidenden Phase die Puste ausging.
Das Positive
Das Spiel lange eng halten – so lautete die Marschroute des Tabellensechsten aus Oldenburg (21:21 Punkte) gegen den Dritten (30:12). Und genau das gelang dem TvdH. In der Anfangsphase lagen die Gastgeber bis zum 3:2 (6.) gar direkt drei Mal in Führung. Obwohl Burgdorf in der Folge mehrmals mit zwei Treffern vorne lag, drehten die Oldenburger das Spiel nach dem 6:8 (17.) schnell auf 11:9 (23.) um. Zur Pause stand eine knappe 13:12-Führung. „In der ersten Halbzeit waren wir das bessere Team“, lobt Trainer Lukas Brötje die Oldenburger einerseits wegen der „kompakten und beweglichen Deckung mit nur zwölf Gegentoren“, bemängelt aber gleichzeitig: „Wir haben es leider nicht geschafft, uns abzusetzen.“
Das Nachlassen
Auch als die Gäste Oldenburgs 14:12 nach dem Seitenwechsel (34.) schnell in ein 14:15 drehten (36.), blieb der TvdH weiterhin dran. Nach dem 15:15 durch Oldenburgs besten Schützen Jonas Rohde (neun) und 16:16 durch Leif Pingel (38.) zog Burgdorf dann durch den starken Leonard Zink (acht Treffer) erstmals auf drei Tore weg – 16:19 (44.). Seine defensive Stabilität ging dem TvdH in der zweiten Halbzeit etwas abhanden. „Wir waren einfach nicht mehr beweglich genug und haben uns nicht mehr richtig geholfen. Dadurch haben sie sehr leichte Tore gemacht“, erklärt Brötje. Trotzdem verkürzten die Oldenburger in der Folge immer wieder auf einen Ein-Tor-Rückstand, zuletzt zum 22:23 (51.).
Die Überzahl
Dann aber konnte der TvdH nicht mehr mithalten und verlor nach 22:25-Rückstand (52.) sogar eine Überzahl mit 1:2 – 23:27 (54.). „Das war das ganze Spiel so, wir haben gefühlt jede Überzahl verloren“, hadert Brötje und erklärt: „Im Angriff hatten wir phasenweise unsere Probleme. Wenn wir die Freien vom Kreis und von außen reingemacht hätten, wäre alles in Ordnung.“ Entscheidender sei letztlich aber eben das Nachlassen in der Defensive gewesen: „Das war sehr ärgerlich, weil doch einiges für uns drin war.“
Der Faktor
Näher als auf drei Tore kam der TvdH in der Schlussphase aber nicht mehr heran, was letztlich auch mit ungleichen Kräfte-Verhältnissen zu tun hatte. „Der ausschlaggebende Faktor war, dass die jungen Burgdorfer einfach unfassbar viel Energie hatten und uns durch ihre Schnelligkeit und Beweglichkeit geschlagen haben“, gibt Brötje zu, erinnert aber auch an das deutlich höhere Trainingspensum in der Reckenschmiede. „Sie trainieren sieben bis zehn Mal und sind alle Schüler oder Studenten.“ Wegen der letzten zehn Minuten sei es am Ende „ein verdienter Sieg“ gewesen, sagt Brötje und richtet den Blick bereits auf den nächsten Samstag (19 Uhr), wenn der SV Alfeld in der Kleinen EWE Arena zu Gast ist: „Wir müssen weiter an uns arbeiten, denn die nächste wichtige Aufgabe steht vor der Tür: Das Arena-Spiel – da müssen wir zwei Punkte holen.“ (tos)