An Keeper und sich selbst gescheitert: TvdH kassiert bittere Derby-Niederlage in Cloppenburg

Hinter dem TvdH Oldenburg liegt ein bitterer Samstagabend. Der Handball-Regionalligist zeigte im Derby eigentlich eine gute Leistung, musste sich dann aber doch dem TV Cloppenburg mit 25:28 geschlagen geben, weil in den entscheidenden Momenten zu wenig gelingen sollte.

Angedeutet
„Es fing schon in der ersten Halbzeit an, auch wenn es da noch nicht so krass war. In der zweiten Halbzeit war es dann klar: Cloppenburgs Torhüter hat das Spiel gewonnen“, hadert Lukas Brötje nach der Derby-Niederlage. Aber der Reihe nach. Die Zuschauer in der Cloppenburger Halle sahen ein gutes und vor allem im ersten Durchgang enges Handballspiel. Dabei drehten die Oldenburger einen 0:2-Rückstand (4. Minute) in eine 4:3-Führung (9.). Auch danach gab es mehrere Führungswechsel, ehe es mit einem 13:13 in die Halbzeit ging.

Hinterhergelaufen
Bereits da hatte sich abgezeichnet, dass Cloppenburgs Torhüter Mika Brokmeier einen absoluten Sahnetag erwischt hatte. Nach dem Seitenwechsel wurde das dem TvdH dann zum Verhängnis. Mit nur einem Treffer in den ersten neun Minuten nach der Pause erwischten die Oldenburger einen schlechten Start und lagen so mit 14:17 hinten. Zwar konnten sie diesen Rückstand schnell wieder aufholen und zum 17:17ausgleichen (42.), keine zehn später Minuten lagen die Haarentorer aber erneut mit drei Toren hinten (19:22, 51.).

Umgesetzt
An der handbellarischen Leistung lag das aber keineswegs. „Wir haben sehr diszipliniert gespielt und wenig Fehler gemacht. Die taktische Marschroute haben die Jungs wirklich gut umgesetzt und so viele hundertprozentige Wurfchancen erspielt“, schildert Brötje die erfreulich klingende Analyse mit etwas geknickter Stimme. Denn: Im entscheidenden Moment gelang dann einfach zu wenig. „Wir haben zwischen zwölf und 15 freie Würfe liegen lassen“, ärgert sich Brötje. Als sein Team wegen des 20:24-Rückstands (54.) dann mehr ins Risiko gehen musste, machte der TVC alles klar und zog auf 28:22 davon (59.).

Verworfen
Der TvdH konnte anschließend nur noch auf 25:28 verkürzen, das Spiel hatten sie da aber bereits verloren. „Wir hatten sehr viele klare Chancen und wenn du die dann nicht nutzt, ist das so unfassbar ärgerlich“, hadert Brötje mit den eigenen Abschlüssen, kommt aber auch wieder zum Anfang seiner Analyse und damit zu Cloppenburg Mika Brokmeier: „Das ist einer der besten Torhüter der Liga. Der kommt gut rein und ist auf einmal gefühlt zehn Zentimeter größer und breiter und dann war bei uns nicht mehr die Sicherheit da.“ Eine Ausrede soll das aber nicht sein, betont der Trainer: „Am Ende musst du die Dinger einfach machen. Dass du mal ein paar verwirfst, ist okay, aber gegen Cloppenburg waren es zu viele Freie.“

Benötigt
Dass seine Mannschaft abgesehen vom Abschluss im „Spiel auf Augenhöhe“ eine gute Leistung gezeigt hatte und es spielerisch sogar „etwas besser gelöst“ habe als der Gegner, stellt Brötje in der Einordnung nun vor eine Herausforderung. „Das ist ein bisschen das Schwierige nach so einem Spiel. Wir müssen einfach weiter werfen, werfen, werfen und uns die Sicherheit holen. Es macht aber auch keinen Sinn, jetzt nur noch Wurftraining zu machen, sondern das ist ein Prozess, der kommen muss.“ Auf einem guten Weg wähnt er das Team trotzdem, „der Fahrplan passt, am Ende des Tages will ich aber gewinnen und diese Gewinner-Mentalität benötigen wir.“ (tos)

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