Schmerzhafte Erinnerungen ans Hinspiel, ein neuer Trainer beim Gegner und die Sehnsucht nach mehr Erfolg in der Fremde: Für das bevorstehende Auswärtsspiel des TvdH Oldenburg beim MTV Vorsfelde (Samstag, 19.30 Uhr) lassen sich gleich mehrere Überschriften finden. Am Ende laufen sie allerdings immer auf dasselbe hinaus: Zwei Punkte.
Der neue Trainer
Mit der Rückrunden-Vorbereitung hat der MTV Vorsfelde Niklas Wosnitza als neuen Trainer vorgestellt. Damit beendeten die Wolfsburger die lange Suche, nachdem zuvor ein Trainerduo länger als geplant als Interimslösung fungiert hatte. Am Samstag wird Wosnitza dann das erste Mal auf der MTV-Bank Platz nehmen, weshalb die Auswärtsfahrt für den TvdH sportlich eine Reise ins Ungewisse werden könnte. „Wir haben das Video vom letzten Spiel und uns gut darauf vorbereitet“, bleibt Brötje allerdings gelassen.
Die erschwerten Bedingungen
Zwar hatte Wosnitza bei der Niederlage in Burgdorf (34:38) noch gefehlt, die von ihm vermittelten Inhalte wurden für Brötje aber trotzdem deutlich. „Sie haben ein paar Veränderungen vorgenommen. Das erschwert das Ganze natürlich“, gibt er einerseits zu, weiß andererseits aber sofort wieder zu beruhigen: „Man kann schon einen gewissen Stil erkennen, den sie vorher hatten. Die Spieler bleiben die gleichen, sie haben sich nur positionstechnisch ein bisschen verändert. Das ist alles machbar.“ Denn: „Als Team kann man in so kurzer Zeit keine ganz großen Sprünge machen.“ Zwei Punkte sollten also auch unter etwas erschwerten Bedingungen für den TvdH (12:16 Punkte, 7. Platz) gegen den Tabellennachbarn (11:17, 9.) drin sein.
Die Auswärts-Ambition
Ohnehin möchte Brötje den Blick nicht zu sehr auf den Gegner richten: „Viel wichtiger wird es sein, dass wir uns auf uns konzentrieren und unsere Tugenden in die Waagschale werfen – gerade auswärts.“ Da hatte es bisher nicht allzu rosig ausgesehen. Nur zwei Mal ging der TvdH bislang in der Fremde als Sieger vom Platz. „Wir haben auswärts leider noch nicht so geliefert und haben schon die ein oder andere doofe Niederlage einstecken müssen“, weiß auch Brötje, der abermals eine „ganz schwere Aufgabe“ erwartet. „Wir müssen in der Abwehr präsent sein, weil sie unfassbar gute Rückraumschützen haben.“
Der Schwung
Zur Wahrheit gehört aber auch: erst das letzte Auswärtsspiel konnte der TvdH gewinnen (37:28 in Schiffdorf) und allgemein lief es zuletzt gut. Drei der vergangenen vier Partien haben die Oldenburger für sich entscheiden können. Dabei hatten sie – wie auch jetzt – stets mehrwöchige Pausen zwischen den Spielen, in denen es auch mal schwierig sein kann, ‚den Schwung mitzunehmen‘. „Das hängt viel damit zusammen, wie du trainierst“, sagt ein zufriedener Lukas Brötje und erklärt: „Man muss den Spielern auch das Gefühl geben, dass man sie laufen lässt und sie mehr Freiheiten haben.“
Die Wiedergutmachung
Ein Schlendrian kehrt aber natürlich nicht ein, schließlich wurde auch inhaltlich und an den „Feinheiten“ gearbeitet. Gegen Vorsfelde ist das Team nun wieder besonders heiß, wie Brötje verrät: „Wir haben nach der desolaten Leistung im Hinspiel noch eine Rechnung offen. Jetzt gilt es, Wiedergutmachung zu betreiben.“ Nach jenem 25:28 und „unserem schlechtesten Saisonspiel“ im September 2024 müsse sehr viel anders laufen. Sehen möchte Brötje aber vor allem eins: „Zwei Punkte.“ (tos)