Eigentlich hatte es ganz gut angefangen für den TvdH Oldenburg im Auswärtsspiel gegen den TSV Burgdorf II. Doch aus dem Nichts verloren die Oldenburger komplett den Faden und gerieten so deutlich in Rückstand. Das Team von Trainer Lukas Brötje kämpfte sich zwar nochmal zurück, konnte die Niederlage aber nicht mehr abwenden und kehrte so mit einer 26:28-Pleite zurück in die Huntestadt.
Der Blackout
3:1 nach knapp sechs Minuten und 8:7 nach 17 Minuten hatte der TvdH beim stark ausgebildeten Nachwuchs von Handball-Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf schon geführt, ehe sich die Oldenburger binnen weniger Minuten alles zunichte machten. Denn plötzlich war der Wurm drin und dem TvdH unterliefen zahlreiche leichte Ballverluste im Aufbauspiel, woraufhin Burgdorf erst auf 12:8 davonzog (23.) und zur Pause gar mit 17:11führte. „Wir hatten leider Gottes mal wieder einen Blackout“, seufzte Brötje hinterher und hatte daraufhin noch mehr zu beklagen.
Die Hypothek
Denn auf dem Weg zum Pausenpfiff hatte der TvdH zunächst auf 10:14 verkürzen können (29.) und war anschließend zwei Minuten lang in Überzahl, wodurch die Haarentorer es vermeintlich leicht gehabt hätten, noch weiter aufzuholen. Stattdessen verloren sie die eigene Überzahl aber mit 1:3. „Wenn du diese zwei, drei Tore weniger hast, ist das ein ganz normales Spiel. Aber sechs ist halt schon viel, dann rennst du einer Riesen-Hypothek hinterher“, so Brötje über den Pausenstand.
Die Aufholjagd
Jene Hypothek wuchs zu Beginn des zweiten Durchgangs sogar noch auf 20:11 an (34.), bis die Oldenburger den Schalter wieder umlegen konnten. „Spielerisch war Hannover besser, die haben super Jungs“, lobte Brötje zwar den Gegner, hielt aber auch positive Erkenntnisse aus dem weiteren Spielverlauf fest: „Wir haben eine super Leidenschaft, Emotionen und hinten raus ein gutes Tempo gezeigt.“ So kamen die Oldenburger erst auf 18:21 (43.) und später nochmal auf 23:26 heran (55.). Nach einer rundum verbesserten zweiten Halbzeit, die mit 15:11 an den TvdH ging, reichte es letztlich aber eben nur noch zum 26:28-Endstand.
Die Suche
Verloren hatten die Oldenburger das Spiel somit in jener Phase des Blackouts, die mitten im Spiel etwas aus heiterem Himmel kam. Eine Erklärung dafür zu finden, sei schwierig, so Brötje: „Da sind wir auf der Suche. Wir haben immer wieder solche Phasen und das ist auch normal, aber wie kriegen es nicht hin, diese Phasen dann schnell zu beenden.“ Zumal es ebensolche Phasen waren, die letztlich für die ein oder andere Niederlage in dieser Saison gesorgt hatten.
Die Abgezocktheit
Mit Ausnahme der Varel-Pleite (19:32) fielen alle fünf Saisonniederlagen der Oldenburger (6:10 Punkte, 9. Platz) mit maximal drei Toren Differenz aus. Ohne Blackouts wäre für den Tabellenneunten also durchaus eine größere Punkte-Ausbeute als die aktuelle (10:6) möglich gewesen. „Das ärgert die Mannschaft und das ärgert mich“, betonte Brötje, der speziell auf das Spiel gegen die junge Burgdorfer Truppe noch anmerkte: „Uns fehlt die Abgezocktheit, die man gegen so ein Team haben könnte.“ Diese kann und soll mit zunehmender Erfahrung in der eigenen Mannschaft aber dazukommen. Und dafür wiederum hat Brötje nach seiner Vertragsverlängerung Ende letzter Woche bekanntlich noch zwei weitere Jahre Zeit. (tos)
