Eine ungewohnte Spielzeit? Egal! Fehlender Rhythmus beim Gegner? Egal! Böse Erinnerungen? Egal! Vor dem Auswärtsspiel des TvdH Oldenburg bei den TV Oyten Vampires (Sonntag, 15 Uhr, Sporthalle Pestalozzistraße Oyten) schärft Trainer Lukas Brötje nochmals die Sinne. Denn für einen erfolgreichen Abschluss der Hinrunde scheinen die Oldenburger mehr denn je auf sich selbst schauen zu wollen.
Der Fokus
Zwei Spiele stehen für den TvdH Oldenburg (16:6 Punkte, 4. Platz) noch aus, ehe es in die kurze, aber verdiente Weihnachtspause geht. In diesen möchten die Oldenburger ihre „Position festigen“, wie Brötje vor dem Gastspiel beim TV Oyten (10:10, 8.) klarstellt. Dass die Partie nicht wie gewohnt am Samstagabend, sondern am Sonntagnachmittag stattfindet, könnte man als unangenehm empfinden. Für Brötje gilt das allerdings nicht: „Das ist alles egal, für uns zählt es jetzt“, betont er: „Wir sind super fokussiert und werden das Spiel voll annehmen.“
Die Kontinuität
Sein Mantra hat der TvdH-Trainer damit gefunden. Denn auch die Tatsache, dass die Gastgeber zuletzt eine 14-tägige Pause hatten und deshalb nicht komplett im Rhythmus sind, soll für die Oldenburger keine Bedeutung haben: „Das ist für uns irrelevant, weil es gilt, unsere eigenen Sachen auf die Platte zu bringen.“ Das war in dieser Saison bisher oft, aber eben nicht immer gelungen, weshalb der Trainer klare Worte an die Mannschaft richtet: „Ich sage den Jungs immer wieder, dass wir lernen müssen, unsere Stärken kontinuierlich und egal unter welchen Voraussetzungen aufs Spielfeld zu bringen.“
Die Heimstärke
Und Rhythmus hin oder her, die Vampires sind definitiv nicht zu unterschätzen, sondern zeigen sich vor allem zu Hause besonders bissig. Punkte wurden nämlich nur gegen Ligaprimus TV Cloppenburg sowie wegen des Nichtantritts gegen den Tabellenzweiten ATSV Habenhausen liegen gelassen, acht ihrer zehn Zähler holte Oyten somit vor eigenem Publikum. Diese Heimstärke bekam der TvdH in der vergangenen Saison ebenfalls zu spüren. Damals setzte es eine herbe wie enttäuschende 15:28-Klatsche für die Oldenburger. „Das ist vollkommen egal für unsere Trainingsvorbereitung“, lässt Brötje die Vergangenheit ruhen: „Es ist eine neue Saison, wir sind ein neues Team – und wir wissen, was da kommt.“
Die Schlüssel
Nämlich: „Ein wirklich starker Gegner“, warnt Brötje beim Einblick in seine Analyse: „Vor uns steht ein junges Team, das ein gutes Tempospiel entwickelt hat, über das es viele einfache Tore generiert.“ Vor allem Noah Dreyer strahlt im Offensivspiel der Vampires Gefahr aus. Der Spielmacher ist mit 62 Saisontoren Oytens bester Schütze und überragte jüngst beim 35:24-Erfolg über den TuS Rotenburg mit 16(!) Treffern. „Für uns gilt es, im Angriff sehr wach, sehr präsent zu sein und gute Abschlüsse zu finden, um dementsprechend möglichst schnell in die Rückwärtsbewegung zu kommen“, verrät Brötje „einen ganz großen Schlüssel zum Sieg“. Ein weiterer seien die „grundlegenden Tugenden“, die die Oldenburger auch zuletzt beim 32:25-Erfolg gegen Beckdorf gezeigt hatten: „Über eine kompakte Abwehr sicher im Deckungszentrum stehen und darüber ins Tempospiel kommen.“ (tos)