Das hatten sie sich beim TvdH Oldenburg ganz anders vorgestellt. Mit 25:28 unterlag das Team von Trainer Lukas Brötje am Samstagabend bei Regionalliga-Aufsteiger SG Achim/Baden – und zwar verdient. Woran die Oldenburger noch arbeiten müssen und warum Brötje nach dem Auftritt in Achim zwar enttäuscht, aber keinesfalls ratlos ist.
Keine Tore
In Form eines guten Auftaktspiels wollte der ambitionierte TvdH eigentlich mit einem Positiv-Erlebnis in die neue Spielzeit starten. Dass das nicht geglückt ist, lag nicht nur, aber doch im Wesentlichen am Auftakt der Partie selbst. Ganze zwölf Minuten nach Spielbeginn zeigte die Anzeigetafel auf Seiten des TvdH immer noch eine „Null“ an. Achim hatte dagegen bereits fünf Tore erzielt. „Das war ein Start, den man sich nicht schlechter hätte vorstellen können“, hadert Brötje und erklärt mit Blick auf das junge, unerfahrene Team: „Es war anscheinend viel Nervosität bei uns und auch ein Stück weit Überraschung, dass Achim/Baden doch so aggressiv und körperlich zu Gange geht. So sind wir schnell von unserem Plan abgekommen, den Ball laufen zu lassen und in die Bewegung zu kommen.“
Kein Zugriff
Zwar erlöste Jonas Rohde das Team in Überzahl mit seinem Treffer zum 1:5 von der ungewöhnlich langen Flaute, doch so richtig in ihr eigenes Spiel fanden die Gäste auch danach weiterhin nicht. „Wir haben einfach keinen Zugriff bekommen“, bemängelt Brötje. „Das müssen wir analysieren, weil das nicht unser Anspruch sein darf, gegen einen Aufsteiger so zu strugglen – insbesondere die ersten 15 Minuten.“ Erneut Rohde verkürzte mit seinem Treffer zum 6:9 zwar immerhin auf einen Drei-Tore-Rückstand (19.), immer wieder aber setzte sich Achim auf fünf Tore und sogar mehr ab. So ging es auch mit einem 10:15-Rückstand in die Kabine.
Kein Spielrhythmus
Kurz nach dem Seitenwechsel gelang dann wiederum Niclas Hafemann mit seinem Treffer zum 14:17 erneut so etwas wie der Anschluss (36.). Keine vier Minuten später hatte sich der Rückstand dann aber schon wieder verdoppelt – 15:21 (40.). „Sie sind in unseren Kopf gekommen und haben uns so in unserem Spielrhythmus gestört“, erklärt Brötje, der dann aber doch sah, wie seine Mannschaft zurückkam. Mit einem 5:1-Lauf verkürzten die Oldenburger vor allem dank dreier Treffer von Simon Stöhr nochmal auf zwei Tore und schöpften so neue Hoffnung. Den Treffer zum 20:22 besorgte dabei in Überzahl sogar Keeper Finn-Luca Schwagereit (47.)
Keine Panik
Und es hätte noch besser werden können, wenn nicht abermals vorm Tor die nötige Genauigkeit gefehlt hätte. Doch gleich zwei Mal scheiterte der TvdH aus sechs Metern frei vorm Tor. „Der Torwart ist von Achim/Baden nicht zu Unrecht als ‚Spieler des Spiels’ bezeichnet worden“, muss Brötje eingestehen. So zog Achim auf 25:20 davon (54.), woraufhin der TvdH nicht mehr herankam. Die letzten zwei Tore des Spiels von Oldenburgs Jesse Hummel (59., 60.) reichten so letztlich nur noch für Ergebnis-Kosmetik. „Es war einfach ein verdienter Sieg für Achim/Baden, weil die mehr Leidenschaft und Power ins Spiel gebracht haben“, gesteht Brötje, für den es vor allem „eine Kopfsache“ war. Bange wird dem Trainer deshalb aber noch lange nicht: „Es war ein Spiel von 26. Wir sind jung, wir machen Fehler – müssen aber unsere Lehren daraus ziehen und die Fehler schnell abstellen.“ Am besten schon bis zum kommenden Samstag – da empfängt der TvdH um 19.30 Uhr mit der HSG Gruppenbühren/Bookholzberg einen weiteren Aufsteiger. (tos)
