Wenn der TvdH Oldenburg am Sonntag (17 Uhr) beim Northeimer HC antritt, wird die ungewohnte Anwurfzeit wohl zum geringsten Problem. Die Haarentorer müssen sich schließlich gleich gegen mehrere Widrigkeiten zur Wehr setzen.
Die Trainingswoche
„Grundsätzlich hätte das einen Einfluss“, sagt TvdH-Trainer Lukas Brötje mit Blick auf die ungewohnterweise am Sonntag stattfindende Partie. „Aber dieses Mal ist das relativ irrelevant.“ Der Grund: Wegen vieler Ausfälle und einer entsprechend kleinen Trainingsgruppe liegt eine schwierige Woche hinter den Oldenburgern. Jammern möchte deshalb dennoch niemand. „Das soll nicht heißen, dass man sich nicht trotzdem vernünftig und akribisch auf das Spiel vorbereiten kann“, betont Brötje und verrät: „Wir haben uns bestmöglich vorbereitet und ein bisschen mehr im individuellen Bereich gearbeitet, um die jungen Spieler weiterzuentwickeln und die Zeit gut zu zu nutzen.“
Die Frechheit
Dass auch unter besseren Vorzeichen kein Spiel in dieser Liga einfach ist, hatte Brötje bereits mehrmals betont. Doch mit dem Tabellendritten (10:2 Punkte) wartet dieses Mal ein Top-Team, das den Tabellensiebten aus Oldenburg (7:5) bereits in der vergangenen Spielzeit zwei Mal geschlagen hatte. Von einer „Revanche“ möchte Brötje dennoch nichts wissen: „Es geht viel mehr darum, sich selber bestmöglich zu verkaufen. Wir sind definitiv der Underdog und Northeim ist Favorit. Die müssen gewinnen und wir werden unbekümmert aufspielen können.“ Eine vorgeschobene Ausrede ist das selbstredend nicht. Brötje: „Wir werden niemals kampflos dahinfahren, sondern alles geben, um die Punkte zu holen. Wir wollen mit Frechheit und Mut auftreten.“
Das Ungewöhnliche
Dabei müssen die Oldenburger vor allem die beste Offensive der Liga (205 Tore) in den Griff bekommen – und das dürfte alles andere als einfach sein. „Sie sind sehr unorthodox in ihrer Spielweise, weil sie häufig ohne Kreisläufer, sondern mit vier Rückraumspielern agieren“, beschreibt Brötje. „Das macht das Ganze ein bisschen ungewöhnlich.“ Doch nicht nur mannschaftlich wartet eine Spitzenmannschaft, auch individuell sieht Brötje beim Northeimer HC „hohe Qualität.“ Dass die Gastgeber zudem auch in der Tiefe gut besetzt sind und sich zuletzt nochmal mit dem südkoreanischen Nationalspieler Tan Kang verstärkt haben, macht sie für Brötje zu einem „Top-Team der Liga.“ Der Kopf dieser Mannschaft ist in Mateusz Wrobel derweil kein Unbekannter. „Er ist ein ganz, ganz abgezockter, cleverer Spieler. Er kann das Spiel lesen und steuert es“, warnt Brötje vorm darüberhinaus drittbesten Torschützen der Regionalliga (47 Tore).
Die Angriffsschwäche
Dass die Northeimer mit ihren 192 Gegentreffern für ein Spitzenteam dagegen defensiv recht anfällig zu sein scheinen, möchte Brötje nicht überbewerten und sagt mit Blick auf die nur 166 erzielten eigenen Tore: „Man muss in erster Linie auf sich gucken: Wir sind bisher eins der angriffsschwächsten Teams der Liga und haben da verletzungsbedingt gerade große Baustellen.“ Die ungewohnte Anwurfzeit wird für den TvdH also zum geringsten Problem werden… (tos)