Es ist Derby-Zeit: Am Samstagabend (19 Uhr) empfängt der TvdH Oldenburg den TV Cloppenburg vor großer Kulisse in der Kleinen EWE Arena. Eines sollten die Gastgeber dabei unbedingt vermeiden: sich vom Cloppenburger Saisonstart blenden lassen.
In der Arena
Nach dem gelungenen Heim-Auftakt vor rund einem Monat in der Kleinen EWE Arena gegen die HSG Grüppenbühren/Bookholzberg (25:16) wollen die Oldenburger (6:4 Punkte, 7. Platz) vor besonderer Kulisse den zweiten Erfolg folgen lassen. „Die Vorfreude ist da“, sagt Co-Trainer Bela Rußler und schiebt hinterher: „Insbesondere auf das Derby und in dieser Halle.“ Beim Blick auf die nackten Zahlen der Cloppenburger (1:11, 14./Tabellenletzter) könnte der ein oder andere womöglich dem Trugschluss erliegen, es werde „ein leichtes Ding“, so Rußler: „Aber es wird das komplette Gegenteil werden.“
In der Findungsphase
Als Paradebeispiele zieht der Co-Trainer die letzten beiden Cloppenburger Partien heran. So lag das Team aus dem Oldenburger Münsterland gegen den aktuellen Tabellenzweiten TSV Burgdorf II lange in Führung und musste sich am Ende nur mit einem Treffer geschlagen geben (32:33). Gegen den MTV Vorsfelde hatte der TVC zuvor nach 52 Minuten sogar mit sieben Toren geführt, am Ende aber nur einen Punkt geholt (29:29). „Sie haben Führungsspieler verloren“, erklärt Rußler die bisherigen Probleme und denkt dabei vor allen an Ole Harms und Michael Schröder. „Sie haben lange den Innenblock gebildet. Dann muss sich ein Team erstmal neu finden.“ Auch der verletzungsbedingte Ausfall von Daniel Sharnikau hatte das Team in den vergangenen Wochen geschwächt.
In der Offensive
Und trotzdem sieht Rußler die Cloppenburger vor allem individuell keineswegs so schwach, wie es der Blick auf die Tabelle vermuten lässt. „Sie haben jede Menge Qualität.“ Namentlich spricht er vor allem von Neuzugang und Spielmacher Dejan Karan, der seine Mitspieler einzusetzen weiß und vor allem im Zusammenspiel mit dem ebenfalls neuen Kreisläufer Tomas Chicharro Duftmarken gesetzt hat. Ein alt-bekanntes Gesicht ist derweil Rückraumspieler Maciej Marszalek. Rußler: „Fast schon ein Straßenhandballer mit vielen guten Ideen, offensiv top.“
In der Formation
Stattdessen drückt beim TVC vor allem defensiv der Schuh. „Es muss unser Ansporn sein, ihnen in der Offensive die Lust zu nehmen und dann hinten bei ihnen aufs Gas zu drücken.“ Doch auch die Cloppenburger werden genau das versuchen – wenn auch mit anderer Herangehensweise unter Coach Bence Lugosi. „Sie haben zuletzt mit einer offensiven 3-2-1-Deckung gespielt und wollen den Angriff des Gegners möglichst zerstören, um dann zu einfachen, schnellen Toren zu kommen“, erklärt Rußler: „Das gilt es für uns zu unterbinden.“ (tos)