Die Vorgabe für den TvdH Oldenburg war klar: Endlich auch auswärts wieder punkten und den erst dritten Saisonsieg in der Fremde einfahren. An der erfolgreichen Umsetzung ließen die Haarentorer beim 32:27-Erfolg gegen die HSG Nienburg nicht lange Zweifel – sehr zur Freude von Trainer Lukas Brötje, der den Blick aber bereits vorauswirft.
Die Anlaufzeit
Etwas Anlaufzeit brauchten die Oldenburger beim Tabellenzwölften (11:25 Punkte) aber doch. So gelang den Nienburgern in der Anfangsphase immer wieder der Ausgleich, nach zwölf Minuten lagen die Gastgeber sogar mit 8:7 vorn. Jener erst zweiter Vorsprung nach dem 2:1 (2.) blieb dann aber bis Spielende die letzte Führung der Gastgeber, weil der Tabellensiebte aus Oldenburg (17:19 Punkte) nach zwanzig Minuten die entscheidenden, eigenen Fehler korrigierte. „Wir haben am Anfang Probleme im Rückzugsverhalten gehabt“, erklärt Brötje, der zuvor explizit vorm Nienburger Tempospiel gewarnt hatte. Aus ebendiesem fielen dann aber sechs der ersten acht HSG-Tore. Brötje: „Das war ärgerlich.“
Die Klarheit
Dass die Mannschaft Brötjes Vorgaben aber doch verinnerlicht hatte, zeigte sie noch im Laufe der ersten Halbzeit. „Dann haben wir mehr Klarheit reinbekommen und es besser geschafft, sie ins Sechs-gegen-sechs zu zwingen“, erklärt Brötje. So blieb der TvdH zeitweise über sieben Minuten ohne Gegentreffer und zog vom 10:10 (18.) auf 15:10 (25.) davon, zur Pause führten die Oldenburger dann bereits mit 18:13. Auch nach dem Seitenwechsel behielten die Gäste klar die Oberhand und führten nur kurz nach Wiederbeginn bereits mit acht Treffern. Auch als Nienburg nach Oldenburgs 23:15(38.) nochmal auf 23:19 verkürzte (43.), wurde es nicht nochmal sonderlich spannend – vor allem weil einer mächtig aufdrehte.
Der ‚Man of the Match‘
Der erst zur Halbzeit eingewechselte Jarne Hemken stoppte mit seinem wichtigen Treffer zum 24:19 (43.) nicht nur die Aufholjagd der HSG, sondern eröffnete damit seinen eigenen starken Sturmlauf in der Schlussviertelstunde. „Das war super, das haben wir gut rausgespielt“, schließt Brötje aber auch die gesamte Mannschaft ins Lob mit ein. Insgesamt gelangen Hemken am Ende sechs Treffer, mehr Tore erzielte auf TvdH-Seite nur Theis Sondergard, der von seinen sieben Treffern allerdings „nur“ vier aus dem Spiel heraus warf (3/3 Siebenmeter). „Er hat gezeigt, wie viel Potenzial in ihm steckt, das freut mich sehr“, gibt es von Brötje folglich auch noch ein Kompliment für den ‚Man of the Match‘ Jarne Hemken, dessen sechs Treffer beim 32:27-Endstand letztlich auch mitentscheidend waren.
Das Derby
Dass der Oldenburger Vorsprung im zweiten Durchgang nochmal – wenn auch nicht bedrohlich – schrumpfte, empfindet Brötje zwar als „ärgerlich“, ist am Ende aber zu verschmerzen: „Im Endeffekt war es sehr souverän und der Auswärtssieg sehr wichtig. Darauf können wir aufbauen.“ Und zwar direkt am kommenden Samstag (19.30 Uhr), wenn der TvdH wieder mal vor besonderer Atmosphäre spielen wird. In der Kleinen EWE Arena ist dann der Tabellenachte TV Cloppenburg (16:20), der am Samstag den Tabellenzweiten HSG Varel mit 27:23 besiegen konnte, zu Gast. „Das wird ein spannendes Spiel zweier Teams, die sich in der Tabelle direkt nebeneinander befinden“, freut sich Brötje bereits und hofft auf zahlreiche Unterstützung: „Es ist ein Derby mit einer hitzigen, coolen Atmosphäre – und wir hoffen, dass möglich viele Leute in die halle kommen werden. (tos)