„Eine schöne Momentaufnahme, aber wir sollten nicht zu schnell zufrieden sein“, sagte Lukas Brötje nach der überzeugenden Leistung seines TvdH Oldenburg gegen die HSG Nienburg am Samstagabend. Der Coach war nach dem 33:18-Heimerfolg natürlich einverstanden mit der Vorstellung seiner Mannschaft, mahnte aber: „Wir müssen auf dem Boden der Tatsachen bleiben.“
Der Raub
Dass es so deutlich werden könnte, hatte sich bereits in der ersten Halbzeit angedeutet. Gerade einmal sieben Gegentore musste der TvdH in den ersten 30 Minuten schlucken. „Das war super“, freute sich Brötje, dessen Mannschaft dem Gegner wie schon zuletzt beim Auswärtssieg gegen Großenheidorn erneut die große Stärke raubte: Das Tempospiel. „Wir haben uns schnell zurückgezogen und sie so ins Sechs-gegen-Sechs gezwungen. Sie haben fast keine Bälle ins Tempospiel bekommen – und wenn, war Jannik Rohde da“, so Brötje. Nach 17 Minuten hatten die Oldenburger gerade einmal drei Gegentore kassiert.
Der Grundstein
So richtig absetzen konnte sich der TvdH allerdings nicht. Zwar stand schnell eine Vier-Tore-Führung (5:1, 10.), zur Pause hatten die Oldenburger aber auch „nur“ 13 Treffer erzielt. „In der ersten Halbzeit sind wir noch nicht ganz ins Laufen gekommen und hatten so ein paar Probleme“, erklärte Brötje. Die 13:7-Pausenführung hatte sich der TvdH deshalb vor allem über „eine bewegliche, aggressive Abwehr und einen sehr guten Torhüter“ erarbeitet. Brötje bezeichnete das später als „Grundstein“ für den ersten Heimsieg in der Regionalliga.
Der Fast-Wendepunkt
Nach dem Seitenwechsel drohte das Spiel dann einmal ganz kurz zu kippen, weil Nienburg schnell auf 9:13 (32.) verkürzte und kurz darauf für zwei Minuten auch noch in Überzahl auf der Platte stand. „Da muss man ruhig bleiben“, zeigte sich Brötje hinterher gelassen – weil er sich eben auf seine Mannschaft verlassen konnte. Noch in Unterzahl stellte der TvdH auf 15:9 (34.) und zog durch einen 6:0-Lauf sogar auf 19:9 davon (40.).
Das Tempospiel
Spannend wurde das Spiel anschließend nicht mehr. „In der zweiten Halbzeit haben wir das Tempospiel besser mit einbringen können“, freute sich Brötje. Den dank 20 eigener Tore im zweiten Durchgang klaren Heimsieg möchte der Coach aber nicht überbewerten: „Wir haben noch genug Sachen, an denen wir arbeiten können“ – zumal das Highlight-Spiel gegen den VfL Fredenbeck in der Kleinen EWE Arena (12. Oktober) bereits seinen Schatten vorauswirft. „Da wartet ein Top-Gegner. Wir haben individuell Hausaufgaben zu erledigen, sind ein junges Team mit viel Potenzial, aber eben auch Baustellen. Die müssen wir angehen.“ (tos)