Der TvdH Oldenburg hat auch sein viertes Heimspiel in Wechloy gewonnen und dabei sogar den vorherigen Tabellenersten TSV Burgdorf II in seine Schranken gewiesen. Wie der überzeugende 29:25-Heimsieg zustande kam und wie er einzuordnen ist.
Die Umsetzung
„So muss Handball sein“, freute sich Trainer Lukas Brötje nach dem überzeugenden 29:25-Heimsieg seines TvdH Oldenburg gegen den nun gestürzten Regionalliga-Spitzenreiter TSV Burgdorf II. „Es war eine kribbelnde, elektrisierende Stimmung und ein fantastischer Handballabend.“ Der Coach zeigte sich vor allem damit zufrieden, wie seine Mannschaft seine taktischen Anweisungen umgesetzt hatte: Die Umsetzung ist manchmal das Problem. Wir haben es aber super gemacht, weil wir von vornherein mit der nötigen Aggressivität rangegangen sind“, erklärte der Trainer. „Wir wussten, wir müssen sie hoch attackieren, die Zweikämpfe gewinnen und sie zum Extrapass zwingen. Das hat einfach hervorragend geklappt und dann konnten wir souverän und sicher nach vorne gehen.“
Die Dominanz
Zwar blieb das Spiel im ersten Durchgang auch nach dem 3:1 für den TvdH (8.) zunächst eng, der Burgdorfer Ausgleich zum 7:7 (20.) sollte aber der letztmalige Gleichstand des Spiels sein. Zur Pause führte der TvdH bereits mit 13:9. „Das ist natürlich hervorragend“, lobte Brötje vor allem die eigene Defensive, die nun mit 307 Gegentoren die Beste der Regionalliga ist: „Wir haben eine sehr dominante Leistung gezeigt und das, wie gefordert, über eine sehr bewegliche, leidenschaftliche und aggressive Abwehr generiert.“ Dass das auch die talentierte, junge Burgdorfer Mannschaft in die Bredouille brachte, kam für Brötje derweil nicht überraschend: „Dann wird es für jedes Team bei uns zu Hause schwer. Die waren verunsichert und wussten nicht mehr, was sie machen sollen.“
Die Phasen
Zwar habe sich sein Team gegen die drittstärkste Abwehr der Liga (319 Gegentore) vorne „zum Teil auch schwergetan“, aber mitunter auch „richtig gute Lösungen gefunden.“ Auch gegen Burgdorf waren es wieder einmal die Phasen kurz vor und kurz nach der Pause, die der TvdH förmlich an sich riss. „Das hat taktische und Kader-Gründe“, freute sich Brötje, behielt Details mit einem Augenzwinkern aber für sich. Nach der Halbzeit setzten sich die Oldenburger derweil auf 20:12 ab (40.) – und „damit war das Ding gelaufen“, schilderte ein zufriedener Brötje: „Das war schon beeindruckend stark.“ Burgdorf kam zwar mehrmals auf vier Tore heran und verkürzte kurz vor Schluss immerhin auf 24:27 (59.), am Ausgang des Spiels änderte das aber nichts mehr. Brötje: „Das war Ergebniskosmetik, weil wir ein bisschen Schlendrian einkehren lassen haben.“
Die Einordnung
Bei aller Euphorie, die ein so überzeugender Erfolg gegen den (nun ehemaligen) Spitzenreiter entfachen kann, wusste Brötje das Spiel aber realistisch einzuordnen: „Es ist hervorragend, dass wir ein Top-Team so deutlich schlagen. Das zeigt, welches Leistungsvermögen wir potenziell haben, aber es gilt darum, dieses Potenzial Woche für Woche abzurufen. Das ist die größte Schwierigkeit.“ Die Tatsache, dass der TvdH durch den Sieg auf Rang vier (15:9 Punkte) geklettert ist, lässt den Trainer derweil kalt: „Wo wir stehen, ist mir in der aktuellen Phase egal. Wir müssen das positive Gefühl mitnehmen und uns in den nächsten zwei Wochen beweisen.“ Dann geht es auswärts gegen den SV Alfeld (13.12., 19:15 Uhr) und zum Weihnachtsspiel gegen die SG Achim/Baden (19.12., 20 Uhr) in die Kleine EWE Arena. (tos)
