Es geht in die finale Phase der Saison, drei Spiele stehen noch aus und der TvdH Oldenburg kann bereits jetzt auf eine erfolgreiche Spielzeit in der Oberliga Nordsee zurückblicken, ehe es nach der Sommerpause dann in der Regionalliga weitergeht. Satt sind die Haarentorer vor dem Auswärtsspiel beim TV Schiffdorf (Samstag, 18 Uhr) aber noch lange nicht.
Der Hunger
Neun Spiele in Folge hat der TvdH mit dem begeisternden 28:20 gegen den TV Cloppenburg bereits gewonnen. Dementsprechend prächtig ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft. Von Lockerheit kann allerdings keine Rede sein, verrät Trainer Lukas Brötje. „Eher im Gegenteil: Sehr erfolgshungrig. Der Tenor nach den geilen Highlight-Spielen gegen die Top-Teams war: Jetzt wollen wir auch direkt weitermachen.“
Die Ruhe
Sehr wohl verändert hat sich allerdings das Selbstverständnis und das Vertrauen in die eigene Stärke, wie man es anhand der vergangenen Monate unschwer erkennen kann. „Was sich verändert hat, ist unsere Ruhe in den Spiel-Phasen, in denen es nicht so gut läuft“, so Brötje. „Dieses Gefühl und diese Sicherheit helfen ungemein. Da sag ich den Jungs auch: ‚Nicht nachdenken, sondern die Welle mitnehmen und drauf schwimmen.‘“
Die Relevanz
Verbissen sind die Haarentorer deshalb aber auch nicht. So habe der Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenz für Brötje und sein Team „keine Relevanz“. Viel wichtiger sei etwas anderes: „Wir müssen einfach rausgehen, Spaß haben und wollen die Leute begeistern“, betont der Trainer und schiebt hinterher: „Und dann wollen wir natürlich erfolgreich sein.“
Der Gejagte
Weil das zuletzt eben sehr gut, gelang sind die Oldenburger (38:8 Punkte) mittlerweile hinter dem enteilten Tabellenführer ATSV Habenhausen (42:4) der Gejagte auf Platz zwei. Knapp dahinter lauert der TV Cloppenburg (36:8 Punkte) und auch die HSG Varel (34:10) könnte theoretisch noch ein Wörtchen um Platz zwei mitreden. Plötzlich haben die Oldenburger also etwas zu verlieren – eine Drucksituation? „Gar kein Druck“, stellt Brötje unmissverständlich klar: „Wir können völlig befreit aufspielen und wollen gewinnen.“
Die Warnung
Verhindern will das am Samstag der TV Schiffdorf, der als Aufsteiger eine beachtliche Saison spielt. Mit 20:24Punkten steht das Team von Michael Bollhöfer auf Platz sieben, was zur Teilnahme an der Regionalliga-Relegation reichen würde. Bei drei Punkten Rückstand auf den TuS Rotenburg auf Rang sechs ist sogar der direkte Durchmarsch in die neue Spielklasse noch möglich. „Sie haben wirklich gute Spieler und vor allem eine gewisse individuelle Qualität, die andere Mannschaften, die dort stehen, nicht haben“, warnt Brötje vor dem Gegner.
Das Prunkstück
Besonders gefährlich sind die wurfgewaltigen Rückraumspieler Joel Hoppe, Julian Langwucht, Jannik Göbel und Philipp Habermann. „Da haben sie vier wirklich starke Rückraumspieler, die hochprozentig und auch gerne werfen. Die müssen wir definitiv früh bearbeiten. Gleichzeitig müssen wir sie im Deckungszentrum in Bewegung bringen, weil sie da relativ kompakt und griffig stehen“, skizziert der Coach die Anforderungen an sein Team, um den eigenen Hunger am Samstag zumindest bis zum darauffolgenden Spiel erneut zu stillen. (tos)