Die Vorzeichen könnten kaum klarer sein, wenn die Handballer vom TvdH Oldenburg am Samstag (19.15 Uhr, Sporthalle am Brandsweg ) auf den OHV Aurich II treffen. Trainer Lukas Brötje hat trotzdem gute Gründe, vor dem Schlusslicht der Oberliga Nordsee zu warnen und hofft auf viel Unterstützung seitens der TvdH-Fans.
Die Krux
„Wir hoffen gerade bei dem Schietwetter auf viele Zuschauer, damit wir mit Extra-Motivation alles auf der Platte lassen können“, so Brötje. Als Tabellenvierter (22:8 Punkte) sei es gegen das Schlusslicht (3:27) zwar ein „Pflichtsieg“, doch genau darin liegt gleichzeitig die Krux. „Da kommt ein Team, das nichts mehr zu verlieren hat. Die werden sich sagen: ‚völlig egal, wir geben Vollgas!‘“, erklärt Brötje mit Blick auf die „mentale Ebene“.
Das Spiel
Auch spielerisch wartet auf die Oldenburger eine besondere Aufgabe: „Das ist ein anderes Spiel als gegen andere Gegner. Aurich wird auch mal unkonventionelle Methoden wählen und sehr offensiv decken“, vermutet Brötje nach Analyse des Gegners: „Darauf sind wir zwar vorbereitet – aber dann musst du mal ein bisschen anders spielen.“ Der letzte Punktgewinn der Gäste liegt derweil bereits vier Monate zurück. Brötje geht deshalb vor allem auch von einem Kampfspiel aus: „Sie werden alles geben und uns ärgern wollen. Wir müssen gut dagegenhalten. Das muss nicht unbedingt schön sein.“
Der Anspruch
Dass man die Auricher trotz der tabellarischen Situation nicht unterschätzen darf, haben sie derweil erst vor zwei Wochen eindrucksvoll bewiesen. Beim 25:32 gegen den Tabellenzweiten TV Cloppenburg hielt der OHV überraschend lange mit und lag wenige Minuten vor Schluss nur mit zwei Toren hinten. „Die können auch Handball spielen“, erinnert Brötje deshalb, betont aber ganz klar: „Wenn du gegen den Tabellenletzten spielst, musst du gewinnen – Punkt!“
Die Effektivität
Um daran keinen Zweifel zu lassen, hat der TvdH in der zurückliegenden zweiwöchigen Pause vor allem an der eigenen Offensive gearbeitet, weil in den Spielen zuvor zu viele Chancen liegen gelassen worden waren. „Wir wollen den Angriff variabler gestalten, das Timing optimieren und haben versucht, uns im Torabschluss zu verbessern, um effektiver zu sein“, verrät Brötje.
Die Aushilfe
Ob das schon gegen den OHV Aurich II Früchte trägt, wird sich am Samstag am Brandsweg zeigen. Dabei fehlen werden allerdings die Brüder Jonas und Jannik Rohde. Zumindest Torhüter Jannik konnten die Oldenburger aber kurzfristig ersetzen. Mit Timon Serbest vom Drittligisten MTV Braunschweig kommt eine temporäre Verstärkung, die danach wieder zu seinem Stammverein zurückkehrt. „Das passte einfach ganz gut“, freut sich Brötje über die Unterstützung: „Braunschweig hat uns da großzügig geholfen.“ (tos)