An einem guten Tag hätte es wohl geklappt mit dem nächsten Sieg gegen den MTV Großenheidorn. Doch dann ging beim TvdH Oldenburg einfach zu viel schief. Und folglich setzte es nach den beiden Erfolgen in der Vorsaison dieses Mal eine ärgerliche 19:22-Niederlage gegen das Regionalliga-Top-Team.
Die Nackenschläge
Durch drei Treffer von Jonas Rohde hatte der TvdH zunächst mit 2:0 (4.) sowie 3:1geführt. Dann aber, rund um den 3:3-Ausgleich der Gastgeber (10.), konnte der stark ins spiel gestartete Linkshänder im Oldenburger Rückraum verletzungsbedingt nicht weitermachen. „Der Ausfall von Jonas hat schon einen Bruch ins Spiel gebracht“, gibt Brötje zu, hält aber fest, dass auch dessen Ersatz Daniel Jensen „vernünftig reinkommt“. Als der TvdH-Trainer dann die „erste schwierige Phase“ bei seinem Team ausmachte, setzte es den nächsten Nackenschlag: Auch Jensen konnte beim Stand von 5:7 nicht mehr weiterspielen (19.). „Das tat uns sehr weh“, bedauert Brötje.
Der Matchplan
Trotzdem gelang es dem TvdH, immer wieder zu verkürzen, zur Pause lagen die Oldenburger lediglich mit 8:10 zurück – defensiv ein Achtungserfolg gegen ein Team wie Großenheidorn. „Man muss insgesamt sagen: der Matchplan ist gut aufgegangen“, resümiert Brötje: „Wir haben das Tempo des Spiels relativ niedrig gehalten und hatten einen super-schnellen Rückzug und einen starken Torhüter. In der Abwehr haben wir es sehr gut umgesetzt, da können wir zufrieden sein.“
Die Fehler
Für den Angriff gilt das allerdings nicht. Zwar hielten die Oldenburger die offensivstarken und tempofreudigen Gastgeber auch im zweiten Durchgang bei wenig Toren, weshalb der Rückstand nie mehr als vier Treffer betrug. Der TvdH verpasste es allerdings auch mehrmals, näher als auf zwei Tore heranzukommen. „Der restliche Rückraum hat keine gute Lösung mehr gefunden“, hält Brötje im Anschluss an die zwei Verletzungen fest: „Und wenn doch, dann haben wir frei vorm Tor verworfen.“ Doch nicht nur im Abschluss mangelte es an der Genauigkeit: „Dazu kommt eine für uns sehr ungewöhnliche Anzahl an technischen Fehlern und dadurch haben wir einfach unfassbar wenig Abschlüsse.“
Der Auftrag
Letzte Hoffnung auf Zählbares hatte es kurz vor Schluss trotzdem gegeben, weil Niclas Hafemann, Oldenburgs bester Torschütze an diesem Abend (fünf Treffer), auf 18:20verkürzte (57.). Doch Großenheidorn machte mit zwei Toren (57., 60.) zum 22:18 den Deckel drauf. „Den Ansatz müssen wir ganz klar im Angriff suchen: Da ist einfach nicht das umgesetzt worden, was wir gemeinsam unter der Woche gut erarbeitet hatten“, hadert Brötje. Aufgrund der Art und Weise der Niederlage bleibt somit ein klarer Auftrag ans Team: „Jeder Spieler muss ein bisschen in sich hineinhorchen: Hatte ich ein gutes Mindset? Bin ich das fokussiert genug angegangen?“ An einem guten Tag wäre schließlich weitaus mehr drin gewesen. (tos)