Noch lief nicht alles glatt beim TvdH Oldenburg – und trotzdem können die Haarentorer nach dem 38:29-Heimsieg gegen den SV Beckdorf auf einen geglückten Start ins Jahr 2025 zurückschauen. Was selbstverständlich auch Trainer Lukas Brötje freute. Ein kurioser Zufall brachte ihn unterdessen zum Schmunzeln und zeigte zugleich, dass der TvdH immer besser in Schwung kommt.
Die Probleme
Gegen den Tabellenzwölften (6:20 Punkte) brauchte der TvdH zunächst eine Weile, um ins Spiel zu finden. Denn nach den Oldenburger 1:0- (3. Minute) und 2:1-Führungen (4.) bestimmte erstmal der SV Beckdorf den Spielstand auf der Anzeigetafel. Nach der ersten Zwei-Tore-Führung der Gäste (4:2, 9.) zogen die Beckdorfer gleich mehrmals auf drei Tore davon. Nach rund 20 Minuten lag der TvdH so mit 9:12 hinten. „Wir hatten anfänglich Probleme“, schilderte Brötje und führte aus: „Dieses Mal hat mir die Abwehrleistung nicht so gefallen. Da waren wir ein bisschen zu wenig aggressiv und haben uns ein bisschen zu wenig gegenseitig geholfen. Auch im Abschluss waren wir nicht so konsequent.“
Die Findungsphase
Letzteres änderte sich aber, weshalb das Beckdorf-Spiel durchaus als Blaupause des Saisonverlaufs gesehen werden kann. „Wir finden uns immer besser“, fasste Brötje zusammen. Gegen Beckdorf ging es plötzlich schnell. Zu schnell für die Gäste. Denn drei Tore innerhalb von 64 Sekunden bescherten den Oldenburgern den 12:12-Ausgleich (23.), nach dem sie kurz darauf erstmals wieder in Führung gingen (24.). Für Brötje kam das nicht sonderlich überraschend, wie er im Nachgang schilderte: „Ich hatte insgesamt das Gefühl, dass wir das bessere Team sind, aber wir haben uns einfach nicht belohnt: hatten dumme Fehlwürfe, haben blöde Abpraller-Gegentore bekommen, sind ein-, zweimal nicht konsequent nach hinten gelaufen.“
Die Qualität
Zur Pause lag dann aber eben trotzdem der TvdH mit drei Toren in Front – mit 17:14, weil sich die Oldenburger Schützen im Spielverlauf immer weiter steigerten. „Wir haben mittlerweile eine gewisse Ruhe und Souveränität, dass wir uns nicht verunsichern lassen“, lobte Brötje. „Das zeichnet ein gutes Team aus.“ Und genau das hielt seinen Gegner in den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel konstant mit drei bis vier Toren auf Abstand, ehe Simon Mayer und Jonas Rohde mit ihren Toren innerhalb von 19 Sekunden sogar auf 25:19 stellten (42.). Am Ende des Spiels hatte zudem sogar jeder Oldenburger Feldspieler mindestens einen Treffer erzielt. „Wir haben durch das Comeback von Jonas Rohde und Jannis Koellner, der immer besser integriert ist, mehr personelle Möglichkeiten und Qualität“, freute sich Brötje.
Der Weg
In der Folge ließ der TvdH die Gäste nicht mehr näher als auf vier Tore heran. Stattdessen drehten die Gastgeber in den Schlussminuten sogar nochmal auf und erspielten sich durch einen 4:0-Lauf ab der 58. Minute den – das Varel-Spiel ausgeklammert – bereits dritten Sieg mit neun Toren Differenz in Folge. Dass es gegen Beckdorf, Schiffdorf und Lehrte jeweils exakt neun Tore waren, sei für Brötje allenfalls ein kurioser Zufall, der gleichzeitig aber eine Sache aufzeige: „Wir sind auf einem richtig guten Weg.“ Der sich auch in der Tabelle bemerkbar macht: Dort ist der TvdH inzwischen bis auf Rang sieben (12:16 Punkte) geklettert und hat eine bessere Tordifferenz (+14) als der Tabellensechste Schaumburg (-2) und -Fünfte Northeim (+11). Ausruhen soll sich darauf aber niemand, die nächsten Punkte auf Brötjes Agenda stehen schließlich längst fest: „Wir müssen sehen, dass wir in der Abwehr ein bisschen konsequenter sind und aggressiver arbeiten.“ (tos)