Mit Bestleistung zum Saisonziel und in die Handballherzen: TvdH und VfL Oldenburg feiern gelungenen Doppelspieltag

Was für ein Tag, was für ein Spiel und was für eine Leistung! Ein großer Tag des Oldenburger Handballs wurde versprochen und dann auf beeindruckende Art und Weise abgeliefert. TvdH-Trainer Lukas Brötje blickt auf einen besonderen Samstag zurück.

Der Stolz

Als die Mannschaft des TvdH Oldenburg nach und nach auf den Plätzen der Kleinen EWE-Arena eintrudelte, um sich das Handball-Bundesliga-Spiel des VfL Oldenburg gegen den HSV Solingen-Gräfrath anzusehen, konnten Beobachter immer wieder das Gleiche erkennen: glückliche und stolze Gesichter – und zwar aus gutem Grund: Die Haarentorer hatten zuvor den Oberliga-Primus und Favoriten ATSV Habenhausen verdient mit 26:24 geschlagen und damit ganz nebenbei schon fünf Spiele vor dem Ende der Spielzeit 2023/24 das eigene Saisonziel erreicht: den Aufstieg in die zur kommenden Saison neugeschaffene Regionalliga.

Die Energie

„Das war das Beste, was wir in dieser Saison gezeigt haben“, schwärmte Trainer Lukas Brötje hinterher über die Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben es einfach super gemacht, die Energie der Halle aufgesaugt und ins Spiel gebracht. So konnten wir auch die Zuschauer mitnehmen – eine Win-Win-Situation“, so Brötje weiter. Bei 2143 verkauften Tickets für die Partien von TvdH und VfL war die Halle bereits zum TvdH-Spiel am Nachmittag gut gefüllt.

Das Team

Nach einem kleinen Fehlstart (0:2, 1. Minute) sahen die Zuschauer früh den ersten von vielen Energieschüben von der TvdH-Bank: Dieser schwappte aufs Spielfeld, die Oldenburger verteidigten leidenschaftlich und kamen vorne durch den starken Simon Mayer zum 2:3 (6.) und kurz darauf durch Jarne Hemken zum 3:3-Ausgleich (7.). „Das zeigt einfach, dass wir ein sehr gutes Team haben und alle Spieler sich gegenseitig pushen“, freute sich Brötje. Von da an lieferten sich der Tabellendritte (34:8 Punkte) und der Tabellenführer (38:4) eine packende Partie auf Augenhöhe.

Der Wille

Der nächste Ausgleich gelang Oskar Böshans wenig später zum viel umjubelten 7:7 (13.), ehe der überragende Theis Sondergaard (8 Tore, 3/4 Siebenmeter) die erste TvdH-Führung markierte (8:7, 14.). Bis zur Pause blieb das Spiel spannend, was insbesondere an zwei starken Abwehrreihen lag. Vor allem die Oldenburger zeigten immer wieder ihren unbändigen Willen, beispielsweise in der 27. Minute, als sie sich beim Stand von 13:13 in Unterzahl vier Mal in den Ball warfen und diesen letztlich erobern konnten. In die Kabine ging es mit einem 14:14.

Die Abwehrleistung

Im zweiten Durchgang zeigte sich den Zuschauern ein ähnliches Bild. Nach mehreren Führungswechseln brachte Oskar Böshans den TvdH erstmals mit zwei Treffern in Front (20:18, 40.), ehe Theis Sondergard von der Sieben-Meter-Linie sogar noch erhöhte (21:18, 40.). Obendrein sah Habenhausens Lino Hintke für das vorangegangene Foul an Simon Mayer zurecht die Rote Karte. Hinten kassierte der TvdH in dieser Phase zudem ganze acht(!) Minuten kein Gegentor. „Für uns war die Prämisse, im Angriff konsequent zu spielen und keine einfachen Fehler zu machen, weil Habenhausen die sofort bestraft. Das haben wir sehr gut gemacht“, lobte Brötje: „Sie machen sonst zehn bis 15 Tore über das Tempospiel. Wir haben sie deutlich unter ihrem Saisonschnitt gehalten.“

Die Ruhe

Da auch die Gäste stark verteidigten und das Oldenburger Tempospiel kaum zuließen, konnte der ATSV noch zwei Mal auf ein Tor verkürzen (22:21, 48. und 23:22, 52.), die Oldenburger hatten aber stets die Antwort parat, weil sie mit der nötigen Ruhe spielten und auf eine starke Abwehr sowie einen immer wieder herausragend parierenden Jannik Rohde Verlass war. „Wenn es Spitz auf Knopf steht, brauchst du Geduld. Da haben wir mittlerweile eine gute Reihe gefunden, die das Ding runterspielt. Das war auch eine starke mentale Leistung“, ordnete Brötje zufrieden ein. Nach dem 26:23 durch Joost Sanders (59.) war den Oldenburgern der verdiente und viel umjubelte Sieg schließlich nicht mehr zu nehmen.

Der Partybefehl

Weil die VfL-Frauen am Abend einen ungefährdeten 34:26-Sieg gegen Solingen-Gräfrath einfuhren, freute sich Brötje im Anschluss über einen „rundum gelungenen Tag für alle. Beide Vereine haben den Handball in Oldenburg gut repräsentiert und gezeigt, dass da die richtige Entwicklung läuft“, so der Trainer, der der Mannschaft zurecht eine Party verordnete: „Ich hoffe, sie haben ordentlich gefeiert.“ Und man munkelt, das taten sie auch… (tos)

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