Nach zwei Spielen gegen Top-Teams der Liga wartet am Samstag (19:30 Uhr) mit der HSG Nienburg mal wieder ein Team aus dem unteren Tabellendrittel auf den TvdH Oldenburg. Warum Trainer Lukas Brötje trotzdem ein schwieriges Spiel erwartet und welche Statistik er endlich aufpolieren möchte.
Endlich auswärts
Als Tabellensiebter (15:19) und mit Rückenwind aus dem 24:23-Heimsieg gegen den MTV Großenheidorn reisen die Oldenburger zum Zwölften der Regionalliga (11:23), Favorit seien sie dabei aber „definitiv nicht“, betont Brötje und verweist auf die eigene Auswärtsbilanz. Nur zwei Siege und ein Unentschieden stehen da bislang zu Buche. „Das ist natürlich mau“, sagt der Coach, dem es in Nienburg deshalb auch um folgende Sache geht: „Wir müssen jetzt beweisen, dass wir auswärts auch punkten können.“
Endlich wohlfühlen
Warum das bisher nur spärlich gelang, meint Brötje längst herausgefunden zu haben. „Der grundlegende Faktor ist klar der Wohlfühlfaktor. Man fühlt sich im eigenen Heim wohler und hat mehr Sicherheit.“ Holen kann man sich die bis zu einem gewissen Grad aber eben auch in der Fremde, um zum Erfolg zu kommen. „Wir werden da jetzt ganz normal rangehen und probieren, unsere Abläufe einzuspielen“, schildert der Trainer, der obendrein auf die siegbringenden Tugenden gegen Großenheidorn setzt.
Die Diszipliniertheit
Den Drittliga-Aufsteiger hatten die Oldenburger zuvor bereits zum zweiten Mal in dieser Saison geschlagen. „Wenn wir jetzt auch wieder konstant unser Ding durchziehen und diszipliniert bleiben, haben wir eine sehr gute Chance“, schildert Brötje und warnt zugleich: „Wenn wir aber nur ein Quäntchen Diszipliniertheit auf der Strecke lassen oder unsicher werden, wird das gegen Nienburg brutal werden.“
Die Warnung
Die HSG hatte am Vorwochenende schließlich den Tabellenzweiten Varel am Rande einer Niederlage, auch wenn sie letztlich knapp verlor (26:28). Brötje: „Sie haben Varel richtig geärgert und in Varel ein super starkes Spiel gemacht. Sie sind auf dem aufsteigenden Ast und wir sind gewarnt.“ Mit einem unbekümmerten Auftreten und gutem Tempo nach Vareler Ballverlusten war den Nienburgern dabei fast die Überraschung gelungen.
Die Grundvoraussetzung
Für den TvdH gelte daher eine ähnliche „Grundvoraussetzung“ wie gegen das umschaltstarke Großenheidorn. „Wir müssen sehr stark auf den Ball aufpassen, vorne konzentriert und diszipliniert spielen, im System bleiben und keine unüberlegten, hektischen Abschlüsse suchen“, fordert Brötje, um das Nienburger Tempospiel gar nicht erst zur Entfaltung kommen zu lassen und sie stattdessen ins Sechs-gegen-sechs zu zwingen. „Dann werden wir mit unserer Defensive auf jeden Fall punkten können“, glaubt der Trainer gegen die zweitschwächste Offensive der Liga (479 Tore). (tos)