Wegen einer schwachen ersten Halbzeit hat der TvdH Oldenburg das Highlight-Spiel in der Kleinen EWE Arena gegen den VfL Fredenbeck knapp mit 24:26 verloren. Woran die Haarentorer noch arbeiten müssen, welche Eigenschaft sie brauchen und warum Trainer Lukas Brötje trotz aller Enttäuschung auch ein bisschen stolz ist.
Das Hauptproblem
Eigentlich hatten die Oldenburger durchaus vernünftig ins Spiel reingefunden. Nach zwei Fredenbecker Führungen gelang dem TvdH jeweils postwendend der Ausgleich und dann auch die eigene 3:2-Führung (4. Minute). Doch anschließend war irgendwie der Wurm drin, über 13 Minuten lang blieb das Brötje-Team ohne eigenen Treffer, Fredenbeck zog so auf 8:3 davon (13.). „Wir haben einfach das Tor nicht getroffen“, skizziert Brötje das Hauptproblem. Auch der fast schon erlösende Treffer von Simon Mayer zum 4:8 (17.) brachte vorerst keine Trendwende, zur Pause stand es sogar 7:16 aus TvdH-Sicht.
Die Abwärtsspirale
„Wir müssen da in den Abschlüssen einfach konsequenter bleiben“, moniert Brötje und bringt das Selbstbewusstsein vor der besonderen Kulisse ins Spiel: „Man hat schon gemerkt, dass Fredenbeck mit besserer Körpersprache ins Spiel gekommen und ein bisschen selbstbewusster ausgetreten ist.“ So habe es seine Mannschaft verpasst, dem Gegner „unseren Spielstil aufzudrücken“. Denn nicht nur offensiv haperte es, auch mit der Defensive konnte Brötje zunächst nicht zufrieden sein. „Wir waren körperlich theoretisch überlegen. Aber das musst du auch auf die Platte bringen. Wir waren einfach nicht aggressiv genug.“ Wegen fehlenden Mutes und der vielen Fehlwürfe geriet der TvdH trotz des tollen Publikums, dessen Energie die Mannschaft jedoch zu selten aufnehmen konnte, in eine „Abwärtsspirale“, erklärt Brötje: „Dann denkst du auf einmal, hier geht nichts mehr.“
Die Mentalität
Das änderte sich dann allerdings in der zweiten Halbzeit. Peu à peu verkürzten die Oldenburger den zwischenzeitlichen Neun-Tore-Rückstand (8:17, 33.) zunächst auf 12:19 (43.), 14:20 (46.) und 16:21 (48.). Dabei hätte es durchaus noch knapper werden können. „Wir haben auch in der zweiten Halbzeit zu viele einfache Fehler gemacht“, ärgert sich Brötje, der aber dennoch einen klar verbesserten TvdH mit einer „Scheiß-Egal-Mentalität“ sah. Zu verlieren hatten die Oldenburger nach dem ersten Durchgang schließlich nichts mehr und so stellten sie in der Schlussphase auf 21:25 (58.) und durch zwei späte Treffer sogar auf 24:26 (60.). Für Zählbares reichte das aber nicht mehr.
Die Eigenschaft
„Es war auf jeden Fall noch etwas drin“, betont Brötje mit Blick auf den zweiten Durchgang und will seinem Team eine „wichtige Eigenschaft“ mitgeben: „Egal wie aussichtslos die Lage ist, ich glaube immer an den Sieg.“ Gegen Fredenbeck fehlte letztlich nicht viel, „deswegen bin ich auch stolz, wie die zweite nach der schwierigen ersten Halbzeit gelaufen ist“, so Brötje. Nun gehe es darum, die wie im ersten Durchgang zu langen Schwächephasen zu verkürzen, um solche Spiele zukünftig noch umbiegen zu können und dann mit den tollen Zuschauern wieder zu feiern. (tos)