Es läuft aktuell beim TvdH Oldenburg. Mit drei Siegen aus den letzten drei Regionalliga-Spielen hat der Tabellensiebte zuletzt ordentlich Punkte gesammelt. Sollte das auch am Samstag (18.30 Uhr) auswärts gegen die HSG Schaumburg so weitergehen, würden die Oldenburger an den Gastgebern vorbeiziehen und erstmals in dieser Saison eine aussagekräftige Marke aufstellen.
Die Bilanz
Derzeit steht der TvdH bei 19:19 Punkten, die Bilanz vor dem Duell mit dem Tabellensechsten (21:17) ist also ausgeglichen. Sollte den Oldenburgern wie im spektakulären Hinspiel (42:36) ein Sieg gelingen, würden sie mit der deutlich besseren Tordifferenz (+14 zu -20) also erstmals in dieser Saison auf den sechsten Tabellenplatz klettern und gleichzeitig erstmals eine positive Punktebilanz aufstellen. „Das würde ich nehmen“, sagt TvdH-Trainer Lukas Brötje trocken. Das kleine Augenzwinkern beim Coach verschwindet aber ganz schnell, wenn es inhaltlicher wird.
Der Fokus
Das liegt in erster Linie natürlich am Gegner. Der stellt zwar die schlechteste Defensive der Regionalliga (653 Gegentore), aber eben auch die beste Offensive (633 Tore). „Natürlich hat man Ansätze, woran das liegen könnte“, sagt Brötje zwar über die doch etwas kuriose, gegensätzliche Statistik, hält aber fest: „Das ist so aussagekräftig und zeigt ganz klar auf, wo unser Fokus liegen sollte.“ Nämlich: „In der Defensive. Schaumburg ist im Angriff super beweglich, schnell und individuell stark.“ Deshalb gelte es vor allem, die HSG nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.
Die Abwehr
„Insbesondere auswärts musst du den Rhythmus des Gegners einfach zerstören. Wenn du eine gute Abwehr stellst, kannst du sie bei 30 Toren und nicht etwa bei 35-plus Toren halten“, so Brötje. Auf die vergleichsweise schwache Heimbilanz der HSG (drei Siege) möchte sich der Oldenburger Trainer beim anvisierten Auswärtssieg aber ganz sicher nicht verlassen. „Sie haben zu Hause gegen Varel gewonnen und das zeigt ganz klar, dass sie ein starkes Team sind.“
Das Torjäger-Duell
Herausragender Mann in diesem Team ist derweil Daniel Bruns, der mit Oldenburgs Top-Torjäger Theis Sondergard an der Spitze der Torschützen-Liste steht (beide 149 Tore). „Mit Bruns haben sie den individuell besten Spieler der Liga, was die Angriffsperformance angeht“, warnt Brötje. Den eigenen Top-Mann Sondergard im direkten Duell um den Status als alleiniger Top-Torjäger besonders in Szene zu setzen, ist für die Oldenburger unterdessen kein Thema. „Null. Wirklich gar nicht“, stellt Brötje klar und freut sich eher darüber, dass es genau umgekehrt ist: „Das Schöne bei Theis ist, dass er ein Teamspieler ist. Er stellt seine Leistung immer hinten an.“
Der Rückkehrer
Für die Verantwortlichen beim TvdH ist unterdessen längst nicht mehr nur das aktuelle Personal von großer Bedeutung. Wie bereits in den vergangenen Wochen haben die Oldenburger erneut weiter am Kader der kommenden Saison gearbeitet. So wurde nicht nur der Vertrag von Rückraumspieler Simon Stöhr verlängert, sondern in Marcus Krey ein Ex-Oldenburger für die Torwart-Position verpflichtet. Der ehemalige HVNB-Auswahlspieler spielt nach einer Handball-Pause aktuell noch beim Elsflether TB in der Verbandsliga, möchte aber nochmal neu angreifen. „Ich kenne Marcus noch aus der Jugend“, sagt Brötje und freut sich bereits auf die Stärken des talentierten Schlussmanns: „Er ist ein Torhüter, der über die Emotionen kommt und sehr reaktionsschnell ist.“ (tos)