Drei Auswärtsspiele in Folge haben die Handballer vom TvdH Oldenburg nun vor sich – und das auch noch gegen starke Teams aus der Regionalliga Nord. Die jüngste zweiwöchige Pause nach dem furiosen Sieg über die HSG Schaumburg (42:36) kam da also gerade recht, um sich auf die erste Hürde in der Fremde einzustellen. Zum Auftakt der Auswärts-Wochen wartet am Samstag (20 Uhr) die TSV Burgdorf II.
Die Athletik
„Wir haben mit den Jungs individuell nochmal im athletischen Bereich gearbeitet und konnten so noch ein bisschen Spritzigkeit holen“, verrät Lukas Brötje und betont: „Die werden wir am Wochenende dringend brauchen.“ Denn mit der U23 der TSV Burgdorf erwartet der Trainer „ein junges, athletisches, gut ausgebildetes Team.“ Allein mit der Athletik ist die gute Punkteausbeute der Hannoveraner (9:5 Punkte, 5. Platz) aber natürlich nicht zu erklären. Spielerisch sieht Brötje einige Parallelen zum letzten Gegner vor der Pause. „Ähnlich wie Schaumburg haben sie eine wirklich hohe individuelle Qualität auf jeder Position.“
Die Antworten
Auf die Schaumburger Qualitäten wusste der TvdH bekanntermaßen gute Antworten, gegen Burgdorf soll es nun so weiter gehen. „Bei uns liegt der Fokus darauf, dass wir diese Individualität – sozusagen – ein bisschen bekämpfen und als Kollektiv dagegenhalten müssen, indem wir eine gute systematische Abwehr stellen und auch in den Eins-gegen-Eins-Duellen schnell genug auf den Beinen sind.“ Mit 189 Gegentoren gehört die Oldenburger Defensive zu den besten der Liga. Die Beste stellt auf dem Papier derweil der Gegner aus Burgdorf (183). Brötjes Analyse – „ihre Stärke ist ganz klar der Angriff“ – mag da auf den ersten Blick verwundern. Auf den zweiten wird aber klar, dass die 183 Gegentore der Gastgeber täuschen. Deren erstes Saisonspiel gegen den MTV Vorsfelde wurde nämlich „am grünen Tisch“ zugunsten Vorsfeldes entschieden, weil die Burgdorfer einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt hatten. Die im Spiel gefallenen Tore fließen folglich nicht in die Statistik mit ein.
Das Prunkstück
Gleichwohl zeigt jener letztlich wertlose 32:29-Endstand für das Nachwuchsteam des Handball-Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf einmal mehr deren Stärke. So hat die Mannschaft bisher nur ein Saisonspiel regulär verloren (32:37 bei Spitzenreiter Varel). Brötje warnt vor diesem Hintergrund insbesondere vom Prunkstück der „Reckenschmiede“: „Sie wollen in den Angriff – sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Sie haben einfach Bock, vorne Tore zu schmeißen und das machen sie unfassbar gut.“ Wichtig werde für den TvdH deshalb einmal mehr eben auch eine gute Rückzugsbewegung sein, so Brötje.
Die Komfortzone
Zünglein an der Waage könnte am Samstagabend derweil die Erfahrung beider Mannschaften sein. Zwar stellen die Burgdorfer als U23 das jüngere Team, doch auch der TvdH hat eine junge Truppe. In einem solchen Spiel kann eine Sache deshalb ausschlaggebend sein. „Wichtig wird sein, welches Team ein bisschen mehr in seine Komfortzone kommt, ein bisschen schneller seinen Rhythmus findet“, so Brötje. Konkret: „Wir müssen aufpassen, dass wir Burgdorf nicht erlauben, schnell in ihre ‚Sweet Spots zu kommen und ein Gefühl von Gegenwehr erzeugen. Selbst wollen wir aus dem Tempo heraus auch schnell zu einfachen Toren kommen.“ (tos)