Es hat wieder nicht gereicht für den TvdH Oldenburg gegen eine Top-Mannschaft der Regionalliga. Eine deutliche 26:35-Niederlage stand nach 60 Minuten im Gastspiel beim Northeimer HC auf der Anzeigetafel. Woran es letztlich lag und warum die Oldenburger trotzdem Positives mitnehmen können.
Der Unterschied
„Es ist natürlich frustrierend, dass man wieder mit leeren Händen nach Hause fährt“, sagt Lukas Brötje und ergänzt: „Es war eine deutliche und auch eine verdiente Niederlage“, die bei den Oldenburgern allerdings alles andere als für Verunsicherung sorgen soll. „Die Northeimer haben eine individuelle Qualität, die doch deutlich höher ist als die unsere. Und der mussten wir uns am Ende geschlagen geben“.
Der Top-Start
Am Ende – weil der TvdH zunächst gut mitgehalten und eine richtig starke erste Halbzeit abgeliefert hatte. „Darauf müssen wir aufbauen, diese Leistung müssen wir konservieren und das muss den Jungs auch Sicherheit geben“, so Brötje über das, was sein Team da auf die Platte gebracht hatte. Nach zweieinhalb Minuten führte der TvdH beim Tabellenzweiten mit 3:0, nur kurze Zeit später mit 6:2 (7.) und dann 7:3 (8.). Vier Tore vor – das kann sich durchaus sehen lassen. „Wir waren total da“, strahlt Brötje darüber, dass seine Mannschaft genau das war, was er zuvor gefordert hatte: Richtig heiß und motiviert.
Der Taktik-Kniff
Aber nicht nur das. „Ich habe mir taktisch ein paar Umstellungen einfallen lassen und das haben die Jungs super umgesetzt – das war cool zu sehen, und die Northeimer waren sehr überrascht.“ Doch wie es bei Top-Teams nun mal so ist, konnten sich die Gastgeber im Laufe der ersten Halbzeit darauf einstellen. „Sie haben gute Anpassungen gefunden“, so Brötje, wodurch aus der Oldenburger 8:6-Führung (11.) ein 8:10-Rückstand wurde (19.). Trotzdem blieb der TvdH dran, glich kurz darauf zum 11:11 aus (22.) und blieb auch bis zur Pause auf Augenhöhe mit dem Gastgeber. Mit einem 15:16-Rückstand stand so ein respektables Halbzeitergebnis zu Buche, wobei sich der TvdH sogar ärgern musste, nicht selbst in Führung zu liegen. „Wir haben bis dahin sieben Freie verworfen“, so Brötje: „Das ist natürlich ärgerlich.“
Der Knackpunkt
Auch nach dem Seitenwechsel konnte der TvdH noch zwei Mal ausgleichen, blieb nach dem Treffer zum 17:17 durch Philipp Vallei (34.) aber fast sieben Minuten ohne eigenen Treffer und kassierte in der Phase sechs Gegentreffer zum 17:23 (40.) – der Knackpunkt, denn in Schlagdistanz kam der TvdH anschließend nicht mehr. Nach aufopferungsvollen ersten 30 Minuten will Brötje von schwindenden Kräften zu dem Zeitpunkt aber nichts wissen. „Ich tue mich schwer, darüber zu sprechen, weil wir aus der Halbzeit kommen, wo wir uns erholen. Das kann keine Kraftfrage sein.“
Der Fokus
Groß zum Thema machen will Brötje das aber auch nicht. Stattdessen wirft er den Blick voraus. „Für mich ist die Niederlage jetzt auch schon abgehakt. Für uns stehen sehr wichtige Spiele an und darauf müssen wir den Fokus setzen. Wir brauchen jetzt Punkte.“ Schließlich sind die nächsten Gegner, Lehrter SV (10:10 Punkte, 7. Platz) und TV Schiffdorf (5:15, 13.), in einer ähnlichen Tabellenregion wie der TvdH (6:14, 11.). Wie Brötje sein Team auf diese Spiele einstellt, ist nach dem Northeim-Spiel klar: „Ich werde auf der ersten Halbzeit aufbauen, weil das wirklich eine starke Leistung von uns war.“ (tos)