Das schönste Handballspiel war es nicht zwischen dem TvdH Oldenburg und dem TV Cloppenburg – und trotzdem war es ein besonderes, was auch, aber eben nicht nur an der tollen Atmosphäre in der mit 1400 Zuschauern gefüllten Kleinen EWE Arena lag. Denn beim 26:24-Erfolg zeigten die Oldenburger wichtige Fortschritte.
Die Startschwierigkeiten
Insgesamt zwei Mal hatte der TvdH in 60 Minuten gegen den TV Cloppenburg nur zurückgelegen – und zwar jeweils in der Anfangsphase mit 2:3 (7. Minute) und 3:4 (9.). „Wir hatten am Anfang relativ viele Fehlwürfe und einfache Ballverluste im Ballvortrag nach vorne“, erklärt Trainer Lukas Brötje, der mit der „sehr kompakten“ 6:0-Deckung und dem „starken Torhüter“ Jannik Rohde zwar zufrieden sein konnte. „Aber wir haben uns das Leben selbst ein bisschen schwer gemacht, weil wir aus unserer starken Abwehr keinen Profit schlagen konnten.“
Die Unkonzentriertheiten
Trotzdem behielten die Oldenburger über den gesamten Spielverlauf die Oberhand, nur so richtig absetzen konnten sie sich eben nicht. Nach ihrem komfortablen 11:7-Vorsprung (24.) gingen sie beispielsweise „nur“ mit einer 12:11-Führung in die Pause. „Das ist natürlich schade“, meint Brötje und nennt die Gründe: „Cloppenburg hat mit der hohen Abwehr sehr viel Druck auf unsere Angriffsspieler ausgeübt. So hatten wir auch immer wieder zu viele einfache Fehler oder Unkonzentriertheiten, wo wir eben nicht diszipliniert genug gespielt haben. Dann ist Cloppenburg zu einfachen Toren gekommen und so konnten sie immer im Spiel bleiben.“
Der Angriff
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel so weiter spannend. Doch gerade rechtzeitig nach dem erneuten Cloppenburger Ausgleich zum 15:15 (38.) drehte der TvdH wieder auf und zog auf 18:15 davon (43.). Da die Führung nur wenig später auf 19:18 geschmolzen war (46.), zeichnete sich dennoch ein bis zum Ende knappes Ergebnis ab. „Das ist natürlich schade, weil man sonst vielleicht auch mal ein bisschen mehr rotieren kann“, ärgert sich Brötje. „Es geht darum, weiter Konstanz reinzubringen und uns gerade im Angriff weiterzuentwickeln, weil wir diese einfachen Tore aus dem Tempospiel verhindern müssen, indem wir im Angriff konsequenter und disziplinierter das Ding zu Ende spielen.“
Die Antworten
Zur Wahrheit gehört aber eben auch, dass das Spiel nicht mehr kippte, obwohl die Cloppenburger mit der Umstellung auf sieben Feldspieler nochmal alles versuchten. „Damit hatten wir ein paar Probleme und es hat kurz gedauert, bis wir reingekommen sind. Aber dann haben wir das auch ganz gut hingekriegt“, analysiert Brötje. So verkürzte der TVC in den Schlussminuten zwar mehrmals auf einen Zwei-Tore-Rückstand, der TvdH fand aber immer wieder die passende Antwort – unter anderem durch Jannik Rohde. Der Keeper hatte ausgenutzt, dass den Gästen aufgrund des siebten Feldspielers nach Ballverlusten der Torhüter fehlte und so zwischenzeitlich auf 23:20gestellt (53.).
Die Konstanz
Auch Bruder Jonas Rohde hatte als Oldenburgs Top-Torschütze (sieben Treffer) großen Anteil am dritten TvdH-Sieg in Folge. Eine derartige Serie war den Haarentorern in der laufenden Spielzeit zuvor noch nicht gelungen. Mit 19:19-Punkten hat der Tabellensiebte zudem erstmals eine ausgeglichene Bilanz. In Sachen Konstanz macht der TvdH also weiter Fortschritte. „Wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn das ein bisschen länger gedauert hat, als ich erhofft hatte“, gibt Brötje zu. „Jetzt müssen wir probieren, auf der Welle weiter zuschwimmen und manche negative Dinge auszuschalten und das Positive mit in die nächsten Spiele zu nehmen.“ Weiter geht es erst am 15. März (18.30 Uhr) bei der HSG Schaumburg. (tos)