Die Tabelle der Regionalliga ist eng, ziemlich eng. Dem Duell zwischen den Tabellennachbarn TvdH Oldenburg (9. Platz) und SV Alfeld (10., beide 6:10 Punkte) am Samstag (19 Uhr in Alfeld) könnte man da eine größere Bedeutung zuschreiben. Oldenburgs Lukas Brötje sieht das aber anders. Warum das so ist, und worauf der TvdH-Trainer den Fokus legt.
Die Ergebnisse
„Vom Tabellenletzten (HSG Nienburg, 4.12 Punkte) bis Platz sechs (Lehrer SV, 8:8) ist es unfassbar eng“, betont zunächst auch Brötje, der einen Blick auf die Tabelle nach fast einem Drittel der Saison keineswegs verbietet. „Kann man machen, interessiert mich selbst aber jetzt relativ wenig“, so der Trainer trocken, was auch an den bisherigen Regionalliga-Ergebnissen liegt: „Man sieht ganz klar: Jeder kann jeden schlagen.“ Beispiel gefällig? Der TvdH fügte dem Tabellenvierten MTV Großenheidorn eine ihrer nur zwei Saisonniederlagen zu (24:21), verlor aber eben auch gegen den Tabellenvorletzten TV Cloppenburg (25:28), der ansonsten bisher nur einen weiteren Sieg eingefahren hat.
Der Triumph
Weitere Beispiele für diese verrückte, enge Liga lassen sich problemlos finden, so auch beim kommenden Gegner aus Alfeld, der nach einem schwachen Saisonstart drei der vergangenen vier Spiele gewann und dabei zuletzt sogar gegen den nun Ex-Tabellenführer HSG Varel triumphierte (27:26). „Bei ihnen hat eine Entwicklung stattgefunden“, resümiert Brötje und betont nicht zuletzt aufgrund des jüngsten Trends: „Jeder Gegner ist schwer, und auswärts nochmal schwerer.“ Die Vareler hatten das am vergangenen Wochenende bereits in der Kleinstadt an der Leine erfahren, als sie an der „engagierten Leistung und einer hervorragenden Torhüterleistung“ der Alfelder gescheitert waren.
Der Blick
„Sie sind eingespielt und machen wenige Fehler“, lobt Brötje den Gegner, der wohl auch aus genau dieser Eingespieltheit seine Stärke zieht. „Sie sind aber auch variabel und gut besetzt, also wird das ein ganz, ganz schweres Auswärtsspiel“, in dem der TvdH „als Kollektiv einhundert Prozent bringen“ müsse, so Brötje: „Am Ende des Tages kommt es auf uns an. Wir müssen da sein und das Spiel gegen einen richtig starken Gegner annehmen.“ Der Blick auf sich selbst ist dabei das, was Brötje immer wieder hervorhebt. „Wir müssen Konstanz reinkriegen“, fordert er und skizziert seine Maßnahmen, um diese zu erreichen: „Wir hatten auch in dieser Woche wieder den individuellen, technischen und taktischen Part mit drin, sodass wir uns weiterentwickeln – sowohl in der Kleingruppe als auch im Mannschaftskollektiv.“
Die Zielsetzung
Ausreichend ist das allein aber natürlich nicht. „Parallel dazu müssen wir natürlich auch Punkte holen, um uns vielleicht auch von den unteren Plätzen absetzen zu können.“ Für die verbleibenden fünf Spiele bis Jahresende habe sich Brötje selbst ein Punktspiel gesetzt, verrät er. Mit der Mannschaft oder der Öffentlichkeit kommuniziert er das zwar nicht, betont aber. „Wir haben alle kein Bock auf Niederlagen.“ Diejenigen, die gerne auf die Tabelle schauen, sollen den TvdH also schon bald etwas weiter oben finden können. (tos)