Das zweite Präsent für Lukas Brötje gab es am Samstagabend.
Der frisch verheiratete Trainer vom TvdH Oldenburg durfte nach dem eigentlichen Hochzeitsgeschenk seiner Mannschaft in Delmenhorst nämlich den sechsten Saisonsieg im siebten Spiel bejubeln. Den deutlichen 34:21-Erfolg gegen die HSG Delmenhorst verbuchte er anschließend als „Arbeitssieg“.
Der Entwicklungsprozess
„Man hat gesehen, dass wir in diesem Entwicklungsprozess noch weitergehen müssen“, sagt Brötje und bezieht sich damit vor allem auf die Anfangsphase. Denn dort hatte der TvdH (12:2 Punkte, 2. Platz) so seine Probleme gegen das Oberliga-Schlusslicht (0:16, 14.), das erst das 0:1 sowie das 0:2 ausgleichen konnte und dann durch Bastian Schäfer selbst mit 3:2 in Führung ging (11. Minute). „Wir sind noch nicht konsequent genug“, hadert Brötje mit vergebenen Chancen vorne und Unachtsamkeiten in der eigenen Deckung.
Die Fehler
Auch nach der ersten Zwei-Tore-Führung durch Aydrian Dröge zum 6:4 aus Oldenburger Sicht (15.) glichen die Gastgeber kurze Zeit später abermals durch Schäfer, den besten Delmenhorster, zum 7:7 aus (22.). „Wir konnten uns nie so richtig absetzen“, beschreibt Brötje: „Eigentlich verteidigen wir super und dann kommt doch ein dummes Gegentor.“ Auch offensiv lief zunächst noch nicht alles zusammen: „Vorne lassen wir viele Chancen liegen, schmeißen Bälle weg und machen technische Fehler. Da haben wir uns selbst der Stärke beraubt.“ Das 8:8 (23.) sollte dann aber der letzte Ausgleich der HSG sein.
Der Fokus
„Dann kommen wir rein“, beschreibt Brötje eine sechsminütige Phase ohne Gegentreffer, in der Joost Sanders und Oldenburgs bester Torschütze Jarne Hemken (sechs Treffer) mit jeweils zwei Toren auf 13:8 stellten (28.). „Wir haben dann konsequent die Tore gemacht, waren in der Abwehr bis zum letzten Moment da und hatten ein paar Paraden“, erklärt Brötje die starke Phase und ergänzt: „Wir haben uns mehr auf unsere Stärken fokussiert und klare Abschlüsse gesucht.“ Zur Pause führte der TvdH schließlich mit 14:9.
Die Souveränität
Nach dem Seitenwechsel ließen die Haarentorer dann nichts mehr anbrennen und erhöhten durch Hemken schnell auf 18:10 (34.). Später war es ebenfalls Hemken, der mit seinem Treffer zum 27:17 erstmals einen Zehn-Tore-Vorsprung auf die Anzeigetafel brachte. „In der zweiten Halbzeit war es einfach eine souveräne Leistung“, lobt Brötje einerseits, betont aber: „Auch da machen wir trotzdem noch viele Fehler. Wir müssen lernen, noch konsequenter zu sein. Gegen Top-Teams kann man sich solche Phasen nämlich nicht erlauben.“
Die Last
Gegen Delmenhorst brannte aber nichts mehr an, am Ende hatten sich sogar elf TvdH-Spieler in die Torschützenliste eingetragen – sehr zu Freude von Trainer Brötje: „Es ist wichtig, dass wir die Last auf mehreren Schultern verteilen.“ Schließlich steht in den kommenden sechs Wochen bis zur Winterpause an jedem Wochenende ein Spiel an. „Da werden wir jeden Spieler brauchen, um ein hohes Tempo gehen zu können.“ (tos)