Es hat nicht gereicht. Beim Top-Team TV Cloppenburg (16:2 Punkte, 1. Platz) musste sich der TvdH Oldenburg (14:4, 2.) am Samstagabend klar mit 25:31 geschlagen geben. Trainer Lukas Brötje stellte dabei fest, woran es seiner Mannschaft aktuell noch fehlt und kündigte „konstruktive Kritik“ an.
Die Überraschung
Vor allem mit den ersten 15 Minuten war Brötje nämlich nicht einverstanden: „Was die Körpersprache und die Klarheit anging, war der Auftritt überraschend“, haderte der Trainer: „Wir hatten einige Absprachen getroffen, aber das hat das Team nicht umgesetzt.“ Die Oldenburger schafften es zwar dennoch, in Schlagdistanz zu bleiben, weil Aydrian Dröge auf 3:4 verkürzte (9. Minute) und Niclas Hafemann wenig später sogar zum 6:6 und damit zum einzigen Ausgleich traf (15.), in Gefahr brachte das den starken TVC allerdings nicht.
Die Schlussfolgerung
Denn der zog angeführt von einem bestens aufgelegten Michael-Leon Williams (acht Tore) bis zur Pause auf 14:9 davon. Ärgerlich war obendrein die frühe Rote Karte für Joost Sanders (5.). „Da steht er einfach schlecht“, monierte Brötje, ohne alles an dieser Szene festmachen zu wollen: „Es waren mehrere Situationen, in denen wir nicht das machen, was wir uns vorgenommen haben.“ Brötjes Schlussfolgerung: „Das zeigt, dass es nicht hauptsächlich ein handballerisches Problem ist, sondern auch der Umgang mit Druck.“
Der Lernprozess
„Wir müssen uns als Team weiterentwickeln, um in Drucksituationen die Klarheit zu bewahren.“ Bei lautstarker Kulisse in diesem Spitzenspiel habe seine Mannschaft das, was sie im Training erarbeitet hat, schließlich nicht umsetzen können. „Wir müssen uns eingestehen, dass wir in gewissen Phasen noch nicht so weit sind, wie wir sein möchten“, gab Brötje etwas enttäuscht zu. „Da müssen wir uns an die eigene Nase packen und uns steigern“, forderte er, erklärte aber zugleich: „Das gehört auch zum Lernprozess einer jungen Mannschaft dazu.“
Die Dominanz
Nach dem Seitenwechsel gelang es dem TvdH dann nicht, das Spiel nochmal offen zu gestalten. Zwischenzeitlich führten die Cloppenburger sogar mit zehn Toren Differenz, etwa beim 26:16 (47.). „Es war ein sehr verdienter Sieg“, gab Brötje deshalb hinterher auch zu: „Sie haben uns ab der ersten Minute dominiert.“ Vor allem Theis Sondergard und Niclas Hafemann, die die treffsichersten TvdH-Akteure waren (beide sechs), sorgten in der Schlussphase immerhin für ein etwas weniger deutliches Ergebnis.
Die Aufarbeitung
Trotzdem wird sich Brötje nun natürlich nochmal mit dem Spiel befassen: „Nämlich in dem Sinne, dass man das gemeinsam aufarbeitet, ein paar Dinge bespricht und sich das im Video nochmal anschaut“, erklärte er: „Aber dann ist auch gut. Denn dann geht es in den Arbeitsprozess, in dem die Dinge umgesetzt werden müssen. Am kommenden Samstag kriegt man dann das nächste Feedback.“ Da trifft der TvdH zu Hause auf Aufsteiger TV Schiffdorf (8:10, 8.). (tos)