Im letzten Auswärtsspiel des Jahres ist der TvdH Oldenburg am Samstag (19.15 Uhr) bei der SV Alfeld gefordert. Warum die Haarentorer dabei ein Stück weit gegen die Vergangenheit spielen und wie Trainer Lukas Brötje in die Zukunft schaut.
Die Stimmung
Besser könnte die Laune beim TvdH kaum sein. Nach dem überzeugenden 29:25-Heimerfolg gegen Top-Team TSV Burgdorf II stehen die Oldenburger auf Rang vier der Regionalliga (15:9 Punkte) – und auch der Rückstand auf den Tabellendritten Northeimer HC (18:6) ist überschaubar. „Der Hunger ist relativ groß“, beschreibt Trainer Lukas Brötje die aktuelle Stimmung in der Mannschaft und verrät: „Es war natürlich eine Genugtuung, dass wir endlich auch einen der Großen zu Hause schlagen konnten.“ Doch gleichzeitig sei eben auch „der Ärger über die fehlende Konstanz aus den ersten anderthalb Monaten der laufenden Saison“ zu spüren, hält Brötje einordnend fest.
Die Akzente
Dabei hatte der TvdH immer wieder Punkte liegen gelassen und sich so selbst ein Bein gestellt. Damit das nun nicht auch auswärts gegen die SV Alfeld passiert und die Oldenburger Euphorie kurz vor der kleinen Winterpause keinen Dämpfer erhält, schärft Brötje nochmals die Sinne. „Die Kür ist schön“, sagt der Trainer in der Rückschau auf das Burgdorf-Spiel und fordert mit Blick auf die kommende Aufgabe: „Aber die Pflicht muss erledigt werden.“ Die Umstellung von einem Heimspiel gegen ein Top-Team zu einem Auswärtsspiel bei einer Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel kann da schon mal zur Herausforderung werden. „Mentalität ist das A und O“, sagt Brötje und verrät, wie er sein Team grundsätzlich darauf einstellt: „Wir setzen immer wieder bewusst neue Schwerpunkte und Akzente, damit wir der Gefahr des Stillstandes entgegenwirken.“
Der Spirit
Vor allem auswärts hat sich der TvdH in dieser Saison bisher häufiger schwer getan (nur zwei Siege aus sechs Spielen). Kein Wunder also, dass vor dem Spiel in Alfeld die Gedanken an die Vorsaison besonders präsent sind. Damals hatte der TvdH trotz einer 24:18-Führung das Spiel in den letzten zehn Minuten noch aus der Hand gegeben und letztlich mit 26:27 verloren. „Das sollte Motivation geben“, betont Brötje, der die Spieler in der Vorbereitung nochmals ans letzte Gastspiel an der Leine erinnert hatte. „Sie wussten sofort Bescheid. Der Spirit ist klar, dass Alfeld auf gar keinen Fall zu unterschätzen ist. Und wenn man das doch macht, dann verliert man mit einem Tor, obwohl man mit sechs vorne lag“, warnt der Coach vor den Alfeldern, die „mit einem guten Mix“ aus erfahrenen und jungen Leuten ausgestattet sind.
Die Zukunft
Unter anderem, aber eben nicht nur deshalb schaut Brötje vorerst lediglich auf die Partie am Samstag und nicht darüber hinaus, wie er erklärt: „Wir dürfen nicht den Fehler machen, immer zu schnell in die weite Zukunft zu schauen, sondern müssen das Ganze Schritt für Schritt angehen und diesen Flow mitnehmen, den wir gerade haben.“ Die Marschroute für die letzten zwei Spiele des Jahres ist daher klar: „Wir wollen diese Aggressivität in der Abwehr und das spielerische Element im Angriff, das immer besser kommt, mitnehmen. Und dann gucken wir von Spiel zu Spiel bis Weihnachten und werden sehen, wo wir stehen. Und dann wird es wieder von null losgehen…“ (tos)