37 Tore hat der TvdH Oldenburg am Samstagabend gegen den MTV Vorsfelde erzielt. Auswärts. Das sollte eigentlich für zwei weitere Punkte auf dem TvdH-Konto (13:17) reichen, hat es aber nicht. Trotzdem musste sich der Tabellensiebte nach dem 37:37 nicht nur über einen verlorenen Punkt ärgern, sondern hatten sogar Glück, nach einem dramatischen Ende nicht noch mit leeren Händen nach Hause zu fahren.
Der Top-Start
Nach 37 Gegentoren hatte es zunächst überhaupt nicht ausgesehen. Schließlich führte der TvdH nach etwas mehr als zehn Minuten mit 5:1. „Wir kommen supergut rein“, sagt auch TvdH-Trainer Lukas Brötje, der dann aber feststellen musste, dass der bis dato einzige Treffer der Gastgeber durch Lasse Giese zum zwischenzeitlichen 1:1 (6. Minute) ein Vorgeschmack für den weiteren Spielverlauf sein sollte. Denn trotz einer Oldenburger 8:3-Führung (14.) holte Vorsfelde im ersten Durchgang immer weiter auf – weil Giese einfach nicht zu stoppen war.
Der Zugriff
In der 20. Minute gelang den Gastgebern schließlich der Ausgleich zum 10:10, die erste Vorsfelder Führung folgte in der 27. Minute (15:14). Zur Pause stand es dann 17:17. „Wir haben leider Gottes überhaupt keinen Zugriff in der Abwehr bekommen“, beklagt Brötje die Oldenburger Probleme, die sich auch im zweiten Durchgang fortsetzten. So lag der TvdH nach dem Seitenwechsel schnell mit 18:20 zurück (34.) „Wir hatten ab Minute zehn bis Minute 40 Riesen-Probleme mit Giese“, schildert Brötje. „Der hat aus allen Lagen geschossen.“
Die Probleme
Weil die Oldenburger offensiv aber auch überzeugend auftraten, lagen sie nach gut 40 Minuten erstmals wieder in Führung (26:25). „Wir haben im Angriff sehr gute Lösungen gefunden und auch einfache Tore gemacht“, lobt Brötje, hadert aber: „Im Gegenzug haben wir auch relativ einfache Gegentore bekommen.“ So konnte sich der TvdH auch nach dem 28:25 (43.) und drei weiteren Drei-Tore-Führungen nie entscheidend absetzen. Daran änderte auch die Tatsache, dass sie Vorsfeldes Top-Torschützen Giese (zehn Treffer) mittlerweile besser im Griff hatten, nichts, weil sich stattdessen andere Probleme auftaten: „Wir haben ihn dann kurz gedeckt, aber dann kamen Lopez und Behrens hinten raus, die die entscheidenden Tore gemacht haben“ – jeweils sieben insgesamt.
„Uns fehlt die Abgezocktheit und die Abwehrleistung war wirklich schwach“, macht Brötje die eigenen Schwierigkeiten aber eben nicht nur an der hohen Qualität beim Gegner fest. „Wir hatten auch ein paar Probleme mit dem Rückzug, weil sie ein relativ hohes Tempo gespielt haben und viele einfache Tore hatten. Das war einfach zu viel.“
Das Drama
Und trotzdem lag der TvdH kurz vor Schluss noch in Führung, erst mit 37:35 (58.), dann noch mit 37:36 (59.) und war kurz darauf bis zum Schluss sogar in Überzahl. Trotzdem glich Vorsfelde 21 Sekunden vor dem Ende aus und vergab zwei Sekunden vor Schluss sogar noch die Riesen-Chance zum Sieg. „Da hatten wir Glück, weil Jannik Rohde einen freien Ball überragend hält. Das hätte auch noch ganz schief gehen können“, gesteht Brötje, bei dem dennoch mehr Ärger als Erleichterung zu spüren war. „Wir waren das Spiel über dominant und müssen ehrlich gesagt die zwei Punkte mitnehmen. Aber wir sind noch ein bisschen zu grün hinter den Ohren.“ (tos)