Mit 26:31 hat der TvdH Oldenburg sein Heimspiel gegen den Northeimer HC am Samstagabend letztlich klar verloren. Bei aller Enttäuschung über die Niederlage im kleinen Endspiel um Platz fünf wusste Trainer Lukas Brötje die Partie im Anschluss aber direkt einzuordnen – auch mit Blick auf die Zukunft.
Die Energie
Insgesamt schaffte es der TvdH am Samstag nur einmal in Führung zu gehen: Als Theis Sondergard früh im Spiel zum 3:2 traf (6.). Trotzdem war Brötje hinterher vor allem mit jener Anfangsphase unzufrieden. „Uns fehlte zu Beginn des Spiels die Energie, da sind wir nicht gut reingekommen und müssen einfach mehr geben“, monierte der Trainer den ersten von zwei entscheidenden Makeln. Da waren wir zu schläfrig und nicht gallig genug.“ Ein gutes Beispiel dafür ist, dass die Oldenburger ohne eine einzige Zwei-Minuten-Strafe im gesamten Spiel durchaus härter hätten zu Werke gehen können. Brötje: „Die Schiedsrichter haben viel laufen lassen, was Northeim ausgenutzt hat. Und wir eben nicht.“
Die Entscheidungen
Als zweiten Aspekt machte Brötje zu viele falsche Entscheidungen als Ursache aus. „Wir haben zu viele frühe Abschlüsse genommen und uns nicht genug darauf besonnen, was wir in den letzten Wochen gemacht haben.“ So ließ die erste Drei-Tore-Führung der Gäste nicht lange auf sich warten, nach 13 Minuten traf Northeim zum 7:4. „Wir haben ein paar Absprachen nicht eingehalten und haben viele Freie liegen gelassen.“ Wenig später führten die Northeimer so schon mit 13:8 (20.). Bis zur Halbzeit konnte der TvdH immerhin noch auf 13:15 verkürzen (29.), Northeims Bester Malte Wodarz traf zwei Sekunden vor der Pause aber noch zum 16:13.
Der Unterschied
Jener Wodarz war es auch, der kurz nach dem Seitenwechsel auf 17:13 erhöhte und insgesamt zwölf Treffer markierte. „Sie hatten das große Glück, dass sie in ihm einen Spieler gehabt haben, der die einfachen Würfe getroffen hat, ohne das großartig herausspielen zu müssen“, erklärt Brötje, der feststellen musste, dass seine Mannschaft den Top-Torjäger einfach nicht in den Griff bekam. „Sie haben die Fehler von uns ausgenutzt, das war der große Unterschied.“ Sinnbildlich dafür war letztlich die Szene, die Brötje später als „Knackpunkt“ beschrieb. Nachdem Sondergard den TvdH wieder auf 20:21 herangebracht hatte (45.), verpassten die Oldenburger bei einem Tempogegenstoß den Ausgleich. Anschließend zogen die Gäste bis zum 21:27 auf sechs Tore weg (52.) – die Entscheidung.
Der Ausblick
„Es war ein gutes Spiel, aber wir haben uns insgesamt einfach nicht so stark präsentiert, als dass wir so einen starken Gegner wie Northeim schlagen können“, gestand Brötje ein und ergänzte: „Da bin ich ein bisschen enttäuscht und die Jungs auch.“ Ein großer Rückschlag soll das aber nicht gewesen sein. „Das ist ein guter Fingerzeig, dass wir noch Arbeit vor uns haben, auch im Hinblick auf die nächste Saison“, schlussfolgerte Brötje stattdessen, bezog im Ausblick aber auch noch die aktuelle Spielzeit mit ein, in der es nach der Osterpause noch gegen die Keller-Teams Lehrter SV (27. April), TV Schiffdorf (3. Mai) sowie den SV Beckdorf (10. Mai) geht. „Jetzt gilt es, von Spiel zu Spiel zu gucken, sich weiterzuentwickeln und so viele Punkte, wie es geht, zu sammeln.“ Das kleine Ziel, Platz fünf vom Northeimer HC (26:20) zu erobern, ist für den Tabellensechsten (23:23) also „jetzt erstmal weg“, stellt Brötje klar. (tos)